Siemens macht ernst mit der Transformation zum reinen Technologiekonzern. Zum Wochenstart verdichten sich die Hinweise, dass das Münchner Unternehmen ein weiteres großes Aktienpaket seiner ehemaligen Energiesparte abstößt. Während dieser Schritt Milliarden für die Bilanz freisetzt, sorgt ein juristisches Störfeuer aus der Schweiz kurzfristig für Unruhe im operativen Geschäft.

  • Cash-Zufluss: Verkauf von rund 6 Prozent an Siemens Energy geplant (ca. 2,5 Mrd. Euro).
  • Verwendungszweck: Refinanzierung der Altair-Übernahme und Bilanzstärkung.
  • Gegenwind: Stadler Rail klagt gegen SBB-Großauftrag für Siemens Mobility.
  • Analysten-Votum: JPMorgan sieht Kursziel bei 300 Euro.

Trennung von der "Alten Welt"

Die Strategie des Managements ist eindeutig: Weg vom Konglomerat, hin zu "Digital Industries". Berichten zufolge plant Siemens den Verkauf von rund 6 Prozent der Anteile an Siemens Energy. Bei den aktuellen Bewertungen würde dies ein Volumen von etwa 2,5 Milliarden Euro in die Kassen spülen.

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Dieser Schritt erfolgt nicht zufällig. Die Einnahmen dienen primär der Refinanzierung der im März 2025 abgeschlossenen Übernahme von Altair Engineering. Für den US-Softwareanbieter hatte Siemens rund 10 Milliarden Dollar aufgewendet, um seine Kompetenzen bei industrieller KI und Simulation zu erweitern. Der Verkauf der Energy-Anteile reduziert gleichzeitig das Risiko-Exposure im volatilen Energiesektor weiter, auch wenn eine Restbeteiligung vorerst bestehen bleibt.

Juristisches Geplänkel um Milliardenauftrag

Während die Portfolio-Bereinigung voranschreitet, gibt es im Bereich Mobility Widerstand. Der Schweizer Konkurrent Stadler Rail hat Beschwerde gegen die Vergabe eines Auftrags der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) eingelegt. Siemens hatte sich hier den Zuschlag für neue Doppelstockzüge im Wert von rund 2 Milliarden Franken gesichert.

Stadler kritisiert das Bewertungsverfahren. Marktbeobachter werten diesen Schritt zwar oft als übliche Taktik bei öffentlichen Großausschreibungen, doch könnte sich die finale Vertragsunterzeichnung und damit der Umsatzwirksamkeit verzögern.

Der Weg zur "Vision 2026+"

Die aktuellen Maßnahmen flankieren die übergeordnete "Vision 2026+". Erst im November kündigte der Konzern an, die Medizintechnik-Sparte Siemens Healthineers durch einen Spin-off von 30 Prozent der Anteile an die eigenen Aktionäre weiter in die Unabhängigkeit zu entlassen. Ziel ist die Entkonsolidierung der Sparte.

Das "Smart Money" scheint diesen Kurs zu honorieren. Die Siemens-Aktie notiert mit 233,85 Euro stabil über ihren 100- und 200-Tage-Durchschnitten (233,20 Euro bzw. 224,28 Euro), wenngleich der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro zeigt, dass der Markt die Umsetzung der Strategie erst noch vollständig einpreisen muss.

Analysten bleiben optimistisch

Die Investmentbank JPMorgan sieht die strategischen Weichenstellungen positiv. Die Experten bestätigten zuletzt ihr "Overweight"-Rating und nannten ein Kursziel von 300 Euro. Besonders die Synergien zwischen der neuen Altair-Software und der bestehenden Siemens Xcelerator-Plattform werden als Wachstumstreiber identifiziert.

Der Fokus liegt nun auf der effizienten Kapitalallokation der freiwerdenden 2,5 Milliarden Euro aus dem Energy-Verkauf. Gelingt die Altair-Integration reibungslos und setzt der Konzern den Healthineers-Spin-off wie geplant um, ist der Weg in Richtung des von Analysten prognostizierten Kursziels fundamental geebnet.

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