Die Zahlen liegen auf dem Tisch und sorgen für Gesprächsstoff: Siemens-Chef Roland Busch hat im abgelaufenen Geschäftsjahr satte 12,33 Millionen Euro verdient – ein massiver Aufschlag von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während der Konzernlenker damit in die absolute Spitzenliga der DAX-Verdiener aufsteigt, stellt sich für Anleger die entscheidende Frage: Ist dieser Geldregen durch die operative Leistung gerechtfertigt oder entfernen sich die Managergehälter von der Realität?

Der Geldregen hat einen konkreten Grund

Wer hinter dem Gehaltssprung reine Willkür vermutet, irrt. Der Anstieg ist primär das Resultat einer Wette auf die Zukunft, die nun aufgeht. Die hohen Summen resultieren aus aktienbasierten Boni, die bereits 2021 zugeteilt wurden. Die Rechnung ist simpel: Da die Siemens-Aktie seither deutlich an Wert gewonnen hat, fällt die jetzige Auszahlung entsprechend üppig aus.

Auch im weiteren Vorstand klingelt die Kasse. Personalvorständin Judith Wiese verdreifachte ihre Bezüge beinahe auf über 9 Millionen Euro, was unter anderem auf Ausgleichszahlungen für ihren Wechsel zu Siemens zurückzuführen ist.

Blickt man auf den Kurszettel, scheint der Optimismus des Managements nicht unbegründet. Zwar notiert das Papier aktuell bei rund 228 Euro und damit etwas unter dem 52-Wochen-Hoch von 252,70 Euro aus dem November, doch die langfristige Richtung stimmt. Seit Jahresanfang steht ein Plus von über 21 Prozent zu Buche – eine Performance, die die hohen Boni zumindest aus Aktionärssicht unterfüttert.

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Grüne Zahlen: Mehr als nur Imagepflege?

Doch Siemens will nicht nur als Geldmaschine, sondern als Vorreiter der Transformation wahrgenommen werden. Zeitgleich zum Vergütungsbericht legte der Konzern seine Fortschritte in Sachen Nachhaltigkeit offen. Die Botschaft: Wir verdienen nicht nur gut, wir machen die Wirtschaft auch sauberer.

Die Ergebnisse des "Sustainability Statement 2025" zeigen, dass das DEGREE-Rahmenwerk mehr als nur eine Marketinghülse ist:

  • Massive Einsparung: Die eigenen Emissionen (Scope 1 und 2) wurden seit 2019 um beachtliche 66 Prozent gedrückt.
  • Kunden-Hebel: Durch Siemens-Technologie konnten Kunden in drei Jahren kumuliert 694 Millionen Tonnen CO₂ vermeiden.
  • Bestnoten: Ratingagenturen honorieren den Kurs – MSCI vergibt die Bestnote AAA, EcoVadis eine Platin-Medaille.

Strategischer Ausblick: Teure Ziele

Der Konzern ruht sich auf diesen Lorbeeren nicht aus. Bis 2030 sollen die eigenen Emissionen um 90 Prozent sinken, das finale Ziel lautet "Net Zero" bis 2050. Das kostet Geld: Hunderte Millionen Euro sind als Investitionen für die kommenden Jahre bereits eingeplant.

Für Anleger ergibt sich ein klares Bild: Die Führungsetage partizipiert massiv am Erfolg, liefert aber auch die geforderten Ergebnisse – sowohl im Aktienkurs als auch bei den strategisch entscheidenden ESG-Zielen. Solange diese Balance hält, dürfte die Kritik an den Millionen-Gehältern leise bleiben.

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