Rückenwind für den Münchener Technologiekonzern: Gleich zwei Schwergewichte der Finanzwelt, die Bank of America (BofA) und JPMorgan, haben Siemens als bevorzugtes Investment für das kommende Jahr identifiziert. Während kurzfristige Konjunktursorgen im Automatisierungsgeschäft noch bremsen, überwiegt an der Börse zunehmend der Optimismus für die langfristigen Megatrends. Können die bullischen Prognosen die hartnäckige Schwäche in der Industriesparte überlagern?

Die wichtigsten Fakten:
* Analysten-Lob: Bank of America kürt Siemens zum "Top-Pick" im Investitionsgütersektor.
* Kursziel: JPMorgan bestätigt "Overweight" und sieht Potenzial bis 300 Euro.
* Kurzfristiger Trend: Aktie legt am Freitag um 1,21 % auf 233,85 Euro zu.
* Belastungsfaktor: Hohe Lagerbestände in der Sparte Digital Industries dämpfen die Stimmung.

Banken setzen auf Megatrends

Die Bank of America sorgte am Freitag für Aufsehen, als sie in einer neuen Sektor-Studie Siemens neben der hochfliegenden Tochter Siemens Energy als Favoriten für den europäischen Investitionsgütermarkt hervorhob. Diese Einschätzung deckt sich mit der Analyse von JPMorgan. Die US-Bank argumentiert, dass das Umfeld für Investitionsgüter im Jahr 2026 so günstig sein dürfte wie lange nicht mehr.

Als zentrale Treiber identifizieren die Experten die Bereiche Elektrifizierung und Rechenzentren. Siemens ist in diesen Feldern strategisch gut positioniert, um von der steigenden Nachfrage nach Infrastruktur für Künstliche Intelligenz und Energiewende zu profitieren. Diese Perspektive stützte den Kurs zum Wochenausklang, der mit einem Plus von 1,21 % bei 233,85 Euro aus dem Handel ging. Damit liegt das Papier seit Jahresanfang solide mit über 24 % im Plus.

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Megatrends gegen Konjunktursorgen

Trotz der positiven Langfristprognosen bleibt das Bild gemischt. Während die Optimisten auf 2026 schauen, mahnen Häuser wie Goldman Sachs und Jefferies zur Vorsicht. Der Grund ist die Sparte "Digital Industries". Hier kämpft der Konzern weiterhin mit dem Abbau von Lagerbeständen bei Kunden, primär in den Schlüsselmärkten China und Europa.

Diese zyklische Schwäche verhinderte zuletzt einen direkten Angriff auf das 52-Wochen-Hoch bei 252,70 Euro. Der Markt scheint jedoch zunehmend bereit, diese temporäre Delle zu ignorieren und sich auf das Erholungsszenario zu konzentrieren. Technisch befindet sich die Aktie in einer neutralen Zone: Mit einem RSI von 48,7 ist der Titel weder überkauft noch überverkauft, kämpft aber aktuell darum, den 50-Tage-Durchschnitt bei 236,66 Euro wieder nachhaltig zurückzuerobern.

Zusätzliche Stabilität liefert das laufende Aktienrückkaufprogramm. Die kontinuierliche Entnahme eigener Anteile aus dem Markt fungiert als mechanische Stütze, die verhindern dürfte, dass die Aktie bei Marktschwäche zu tief fällt.

Ausblick

Für Anleger richtet sich der Blick nun auf die Auftragseingänge im Bereich Factory Automation in den kommenden Monaten. Sie werden der entscheidende Indikator sein, ob die von JPMorgan prognostizierte Branchenerholung bereits im ersten Quartal 2026 greift und das ambitionierte Kursziel von 300 Euro rechtfertigt.

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