Die Siemens-Aktie steht vor ihrer größten Bewährungsprobe seit Monaten. Am 13. November legt der Technologiekonzern nicht nur die Quartalszahlen vor, sondern präsentiert seine gesamte Strategie-Ausrichtung. Doch kann CEO Roland Busch die kritischen Analysten überzeugen, nachdem Morgan Stanley gerade erst die Bewertung gesenkt hat?

Düstere Prognose: Morgan Stanley schlägt Alarm

Die US-Investmentbank zog Ende Oktober die Reißleine und stufte Siemens von "Overweight" auf "Equal-weight" herab. Der Grund? Massive Bedenken bei der Digital Industries-Sparte, die eigentlich als Wachstumsmotor des Konzerns gilt.

Die kritischen Punkte der Analysten:
- Schwache Erholung in der wichtigen Digital Industries-Sparte
- Intensiverer Wettbewerb in China drückt die Margen
- EBIT-Prognose für 2026 liegt 4% unter Konsenserwartungen
- Fortsetzung von Software-Akquisitionen statt Aktienrückkäufen

Die Aktie verlor nach der Herabstufung zwar kurzzeitig 3%, doch die eigentliche Bewährungsprobe steht noch aus: die Guidance für das Geschäftsjahr 2026.

Strategie-Event: Siemens ONE Tech unter der Lupe

Parallel zur Zahlenpräsentation findet das große Strategie-Event "ONE Tech" statt. Hier will Siemens zeigen, wohin die Reise geht – besonders nach den jüngsten Milliarden-Investitionen in Software.

Die Übernahme von Dotmatics für 5,1 Milliarden Dollar im Juli unterstreicht den Fokus auf Life Sciences. Das Potenzial ist gewaltig: Mittelfristig werden jährliche Synergien von 100 Millionen Dollar erwartet, langfristig sogar über 500 Millionen Dollar.

Doch die entscheidende Frage bleibt: Können diese Akquisitionen die Schwächen in China und bei Digital Industries ausgleichen?

Die Zahlen sprechen – aber was sagen sie wirklich?

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Trotz aller Bedenken zeigt die Aktie eine beeindruckende Performance: Seit Jahresanfang legte sie über 30% zu und notiert nur knapp unter dem 52-Wochen-Hoch von 247,05 Euro.

  • Aktueller Kurs: 245,95 Euro (-0,08% heute)
  • Seit Jahresanfang: +30,45%
  • Abstand zum 52-Wochen-Hoch: nur -0,45%

Das KGV von knapp 25 erscheint für einen Technologiekonzern mit Siemens' Marktstellung durchaus angemessen. Doch die kommende Guidance wird zeigen, ob diese Bewertung gerechtfertigt ist.

Personalrochade bei Mobility: Kontinuität oder Risiko?

Während sich die Analysten auf die Zahlen stürzen, vollzieht sich im Hintergrund ein wichtiger Wechsel: Bei Tochter Siemens Mobility verlässt CFO Karl Blaim das Unternehmen, Nachfolgerin wird die Siemens-Veteranin Beatrice Bock.

CEO Michael Peter bleibt dagegen weitere vier Jahre an Bord – ein Signal der Kontinuität in einem Segment, das von der globalen Verkehrswende profitiert.

Alles steht und fällt mit dem 13. November

Die kommende Woche wird zur Nagelprobe für die Siemens-Aktie. Drei Faktoren werden entscheidend sein:

  1. Die Guidance 2026: Übertrifft sie die gedämpften Erwartungen?
  2. Digital Industries: Zeigt die Schlüsselsparte Anzeichen der Erholung?
  3. China-Geschäft: Wie stark wirkt sich der verschärfte Wettbewerb aus?

Mit einem durchschnittlichen Kursziel von 252,03 Euro sehen die Analysten noch Luft nach oben. Doch ob die Aktie ihr volles Potenzial ausschöpfen kann, wird sich am 13. November zeigen. Dann entscheidet sich, ob Siemens die Skepsis in Zuversicht verwandeln kann – oder ob die jüngsten Warnungen berechtigt waren.

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