Der Technologiekonzern Siemens setzt zum Jahresende 2025 zwei gewichtige strategische Ausrufezeichen. Während die Münchner in Vietnam einen bedeutenden Fuß in die Tür des asiatischen Hochgeschwindigkeitsmarktes bekommen, treibt die Digital-Sparte in den USA die Software-Entwicklung für die Automobilbranche voran. Trotz dieser fundamentalen Fortschritte verharrt der Aktienkurs derzeit in einer Konsolidierungsphase.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:
* Großauftrag: Strategische Partnerschaft mit VinSpeed für Vietnams Schienennetz.
* Innovation: Launch der PAVE360 Plattform für die Autoindustrie.
* Marktlage: Aktie notiert mit 234,90 Euro knapp unter dem 50-Tage-Durchschnitt.

Durchbruch in Vietnam

Die Mobility-Sparte von Siemens hat sich einen strategisch wichtigen Zugang zum südostasiatischen Markt gesichert. In Hanoi unterzeichnete der Konzern ein Kooperationsabkommen mit VinSpeed, einer Tochter der Vingroup. Kern der Vereinbarung ist die Lieferung von Hochgeschwindigkeitszügen und der dazugehörigen Infrastruktur.

Siemens setzt dabei auf sein neuestes Flaggschiff, den Velaro Novo. Dieser Zug erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 350 km/h und soll durch breitere Waggons zehn Prozent mehr Passagiere befördern können als Vorgängermodelle. Technologisch statten die Münchner die Strecken "Hanoi-Quang Ninh" sowie "Ben Thanh-Can Gio" mit Signaltechnik und Stromversorgung aus. Für Siemens bedeutet dies nicht nur einen einmaligen Verkauf, sondern durch langfristige Wartungsverträge auch wiederkehrende Einnahmen in einer Wachstumsregion.

Digitale Zwillinge für die Autoindustrie

Parallel zur Hardware-Offensive in Asien stärkt Siemens seine Position als Software-Lieferant. Am Standort Plano in Texas stellte die Sparte Digital Industries die Plattform PAVE360 Automotive vor. Diese Lösung zielt auf die steigende Komplexität in modernen Fahrzeugen ab.

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Die Plattform ermöglicht es Autoherstellern, die Integration von Hardware und Software virtuell zu testen, noch bevor physische Prototypen existieren. Laut CEO Tony Hemmelgarn reduziert dies die Einrichtungszeit von Monaten auf Tage. Angesichts des Trends zu "Software-defined Vehicles" (SDV) positioniert sich Siemens hier als zentraler Enabler für Themen wie autonomes Fahren und Infotainment. Eine breite öffentliche Demonstration ist für die CES 2026 im Januar geplant.

Kurs konsolidiert trotz starkem Jahr

Trotz der operativen Erfolge reagiert die Aktie am heutigen Donnerstag verhalten und notiert bei 234,90 Euro (-0,04%). Dies passt ins Bild der letzten Handelswoche, in der das Papier 1,90% nachgab.

Der Blick auf das Gesamtjahr relativiert diese kurzfristige Schwäche jedoch: Seit Jahresanfang (YTD) verzeichnet Siemens ein Plus von 24,59%. Derzeit findet ein Ringen um den kurzfristigen Trend statt, da der Kurs minimal unter den 50-Tage-Durchschnitt von 235,19 Euro gerutscht ist. Der langfristige Aufwärtstrend, signalisiert durch den 200-Tage-Durchschnitt bei 224,47 Euro, bleibt indes intakt.

Die angekündigte Reduzierung der Beteiligung an Siemens Healthineers schärft zudem das Profil des Konzerns. Der Fokus verschiebt sich klarer auf Industrieautomatisierung und Mobilität.

Konkreter Ausblick

Für Anleger beginnt nun eine Phase der Informationsstille. Am 19. Dezember 2025 startet die "Quiet Period", in der das Management keine kapitalmarktrelevanten Aussagen mehr tätigt.

Der nächste entscheidende Termin ist der 12. Februar 2026. An diesem Tag veröffentlicht Siemens nicht nur die Zahlen für das erste Quartal, sondern hält auch seine Jahreshauptversammlung ab. Erst dann wird sich zeigen, ob die Analystenprognosen von durchschnittlich 83,4 Milliarden Euro Umsatz für das laufende Geschäftsjahr standhalten und ob die neuen Aufträge bereits erste Spuren in den Orderbüchern hinterlassen haben.

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