Siemens Aktie: Doppelschlag bei Mobilität
Während der Aktienkurs noch immer mit den Nachwehen der November-Quartalszahlen kämpft, häufen sich die operativen Erfolgsmeldungen. Siemens sichert sich gleich zwei prestigeträchtige Aufträge im Bahnsektor – und steigt gleichzeitig ins Lithium-Geschäft ein. Kann diese strategische Offensive den charttechnischen Gegenwind überwinden?
Chile und Norwegen: Mobilität im Fokus
Der DAX-Konzern hat am Mittwoch einen bedeutenden Vertrag mit der chilenischen Staatsbahn EFE Trenes de Chile bekanntgegeben. Auf 87 Kilometern installiert Siemens Mobility das Zugsicherungssystem ETCS Level 2 – eine Premiere für die "Signaling X"-Technologie auf der DS3-Plattform in Lateinamerika.
Die Eckdaten des Chile-Deals:
- Strecken: Alameda–Melipilla und Santiago–Batuco
- Vertragslaufzeit: 5 Jahre Installation, anschließend 10 Jahre Wartung
- Technologie: Erste DS3-Plattform-Implementierung in Südamerika
- Langfristige Kundenbindung durch kombinierten Service-Vertrag
Parallel dazu meldet Siemens Fortschritte in Oslo. Gemeinsam mit dem Betreiber Sporveien ging ein neues CBTC-System auf einem 3 Kilometer langen Metro-Abschnitt in Betrieb. Das Ergebnis: Die Kapazität steigt sofort von 28 auf 36 Züge pro Stunde – ein Plus von 30 Prozent. Technisch wären sogar 40 Züge möglich. Das Gesamtprojekt für die Modernisierung des 86 Kilometer langen Netzes hat ein Volumen von 270 Millionen Euro.
Strategischer Schachzug: Einstieg ins Lithium-Geschäft
Abseits des Kerngeschäfts positioniert sich Siemens in der Batterie-Lieferkette. Vulcan Energy hat die Finanzierung für sein Lithium-Projekt "Lionheart" in Landau finalisiert – Gesamtvolumen: 2,2 Milliarden Euro.
Siemens Financial Services beteiligt sich zusammen mit Hochtief und Demeter an einem Eigenkapital-Paket von 133 Millionen Euro. Das verschafft dem Münchener Konzern direkten Zugang zu einem der wichtigsten europäischen Projekte für klimaneutrale Lithium-Gewinnung. Die Anlage soll genug Material für 500.000 E-Auto-Batterien jährlich liefern.
Dieser Schritt unterstreicht die Weitsicht des Managements: Siemens sichert sich frühzeitig Zugang zu kritischen Rohstoffen für die Elektromobilität und stärkt gleichzeitig seine Position als Systemanbieter entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Charttechnik bleibt Stolperstein
Trotz der operativen Stärke zeigt sich die Aktie noch immer anfällig. Nach dem Allzeithoch Mitte November folgte ein deutlicher Abverkauf. Die aktuelle Erholung vom Tief bei 216,05 Euro gilt als entscheidender Test.
Analysten sehen im Schnitt ein Kursziel von 241,64 Euro. Allerdings wurde das bullische Szenario eines Anstiegs auf 266 Euro durch den jüngsten Kursrutsch zunächst neutralisiert. Der Titel notiert aktuell bei 228,70 Euro und liegt damit knapp über dem wichtigen 200-Tage-Durchschnitt von 224,09 Euro.
Die Jahresperformance von rund 21 Prozent bleibt solide. Doch kurzfristig dominiert noch die Konsolidierung. Anleger warten darauf, ob die positiven Nachrichten ausreichen, um den Widerstand zu brechen und den Titel wieder in Richtung 240 Euro zu schieben. Der RSI von 48,7 deutet weder auf Überkauft- noch auf Überverkauft-Zustände hin – das Rennen bleibt offen.
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