Die Münchener Industrieikone steht plötzlich im Verkaufsmodus. Gleich drei Titel aus dem Siemens-Kosmos gerieten am Dienstag unter massiven Abgabedruck - mit der Muttergesellschaft als dem größten Verlierer.

Der Auslöser kam aus New York: Morgan Stanley degradierte sowohl Siemens als auch die Medizintechnik-Tochter Healthineers von "Overweight" auf "Equal-weight". Das Urteil der US-Investmentbank sitzt: Die Papiere hätten nach ihrer beeindruckenden Rally schlichtweg das Aufwärtspotenzial verloren.

Neubewertung beendet - Fantasie ist raus

Analyst Max Yates von Morgan Stanley bringt es auf den Punkt: Nach den hohen Kursgewinnen des laufenden Jahres handeln die Aktien nicht mehr mit dem gewohnten Abschlag zur Summe ihrer Konzernteile. Diese Bewertungslücke war lange Zeit ein wichtiger Kurstreiber - jetzt ist sie geschlossen.

Besonders schmerzhaft: Die Bank sieht für die Digital Industries-Sparte eine schwache Erholung erst in der ersten Jahreshälfte 2026. Ihre Gewinnprognose für 2026 liegt bereits vier Prozent unter dem Konsens der Analystengemeinde.

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China-Problem verschärft sich

Doch es kommt noch dicker. Morgan Stanley warnt vor intensivierendem Wettbewerb im Reich der Mitte. Die Margen in China auf historische Niveaus zurückzuführen, werde "herausfordernd" - ein diplomatischer Ausdruck für: praktisch unmöglich.

Hinzu kommt die Strategie des Konzerns selbst: Statt Aktienrückkäufe zu erhöhen, plant Siemens weitere mittelgroße Software-Übernahmen. Das belastet die Kapitalrendite zusätzlich.

Energy-Aktie im freien Fall

Am härtesten erwischte es die Siemens Energy-Aktie mit einem Minus von 4,4 Prozent. Hier sprechen Händler von klassischen Gewinnmitnahmen nach der phänomenalen Kursexplosion: Der Titel hat sich 2025 mehr als verdoppelt und war erst vergangenen Donnerstag auf ein Rekordhoch geklettert.

Die Ernüchterung kommt zur Unzeit: Am 13. November präsentiert der Konzern seine Jahreszahlen und gibt den Ausblick für 2026 bekannt. Morgan Stanley dürfte mit ihrer Neubewertung einen Vorgeschmack auf enttäuschende Prognosen geliefert haben.

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