Sartorius Aktie: Hoffnungsschimmer nach Talfahrt

Die schwer gebeutelte Sartorius-Aktie zeigt erste Lebenszeichen. Nach vier Gewinntagen in Folge steigt der Laborausrüster wieder über die 187-Euro-Marke. Kann das der Wendepunkt nach Monaten der Enttäuschung sein?
Den Anstoß für die jüngste Erholung liefert die Investmentbank Jefferies mit einer überraschend optimistischen Einschätzung. Analyst James Vane-Tempest stuft die Vorzugsaktien von "Hold" auf "Buy" hoch und sieht mit seinem Kursziel von 263 Euro satte 40 Prozent Aufwärtspotenzial.
Unterbewertung als Kaufargument
Die Begründung ist simpel: Der Markt preist derzeit nur unterdurchschnittliches Wachstum ein - völlig zu Unrecht, wie Vane-Tempest argumentiert. Der Konzern operiere in einem wachsenden, oligopolistisch geprägten Marktumfeld mit hohen Eintrittsbarrieren und starken Cashflows.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Seit dem Corona-Hoch 2021 hat die Aktie dramatisch an Wert verloren. 2024 war sie bereits der zweitgrößte DAX-Verlierer, 2025 kommen weitere 15 Prozent Minus obendrauf.
Stammaktien im Fokus der Spekulanten
Besonders interessant wird es bei den wenig beachteten Stammaktien. Diese könnten ab 2028 plötzlich an Bedeutung gewinnen, wenn sich die Erbengemeinschaft von Firmengründer Horst Sartorius auflöst.
Bisher befinden sich über 50 Prozent der Stämme im Besitz der von einem Testamentsvollstrecker verwalteten Treuhandgesellschaft. Was die drei Töchter des Verstorbenen mit ihren Anteilen vorhaben, bleibt völlig offen. Diese Ungewissheit könnte für erhebliche Kursfantasie sorgen.
Die Stammaktien handelten lange Zeit mit einem Premium zu den Vorzügen - heute ist das Verhältnis umgekehrt. Eine Anomalie, die findige Investoren nutzen könnten.
Erholung auf wackeligen Beinen?
Ob die aktuelle Gegenbewegung nachhaltig ist, bleibt fraglich. Vier Gewinntage ändern noch keinen Abwärtstrend. Doch die Jefferies-Analyse zeigt: Selbst renommierte Investmentbanken sehen die Aktie als deutlich unterbewertet an.
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