SAP Aktie: US-Zolldrohung trifft empfindlich
Die SAP-Aktie gerät am Mittwoch unter Druck und nähert sich ihrem Jahrestief. Ausgerechnet jetzt drohen die USA mit Handelsbeschränkungen gegen den Walldorfer Softwarekonzern – während zugleich neue Daten zur Cloud-Marktposition für Ernüchterung sorgen.
Die wichtigsten Fakten:
- Aktueller Kurs: 205,30 Euro (-0,7%)
- US-Handelsvertretung nennt SAP als mögliches Ziel für Section-301-Untersuchung
- SAP-Marktanteil im europäischen Cloud-Markt liegt bei nur rund 2%
- US-Hyperscaler dominieren mit 70-72% Marktanteil in Europa
- Großkunden hinterfragen zunehmend ROI der S/4HANA-Migration
Section 301: Handelspolitisches Druckmittel
Die US-Handelsvertretung (USTR) hat SAP im schwelenden Streit um die europäische Digitalsteuer explizit als potenzielles Untersuchungsziel nach Section 301 des US-Handelsgesetzes genannt. Für den Konzern ist der US-Markt essenziell – drohende Zölle oder Marktzugangsbeschränkungen treffen das Unternehmen daher in einer sensiblen Transformationsphase.
Verschärft wird die Situation durch Berichte über zögerliche Kunden. In einem makroökonomisch angespannten Umfeld prüfen Unternehmen ihre IT-Budgets strenger. Die kostenintensive Migration auf S/4HANA steht zunehmend auf dem Prüfstand, wenn der erwartete Return on Investment nicht eindeutig nachweisbar ist.
Cloud-Realität: Marktanteil unter Erwartungen
Aktuelle Daten der Synergy Research Group korrigieren ein weit verbreitetes Missverständnis: Während der kumulierte Marktanteil aller europäischen Cloud-Anbieter bei etwa 15% stagniert, entfallen auf SAP als Einzelunternehmen lediglich rund 2% des europäischen Marktes.
Die Dominanz der US-Hyperscaler bleibt erdrückend. Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud vereinen inzwischen 70 bis 72% des europäischen Cloud-Marktes auf sich. SAP mag im Bereich SaaS mit seinen ERP-Lösungen führend sein – im breiteren Cloud-Infrastruktur-Kampf nimmt der Konzern jedoch eine Nischenrolle ein. Die Hoffnung auf massive Marktanteilsgewinne durch europäische Souveränitätsbestrebungen erweist sich als trügerisch.
Charttechnisch kritische Zone
Der Kursrutsch bringt die Aktie in gefährliche Nähe zum 52-Wochen-Tief von 203,20 Euro. Die Unterstützung bei 200 Euro rückt in greifbare Nähe – ein Bruch dieser psychologisch wichtigen Marke könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen.
Am 29. Januar 2026 wird SAP vorläufige Zahlen für das vierte Quartal 2025 vorlegen. CEO Christian Klein muss dann belegen, dass die Cloud-Auftragsbestände trotz der makroökonomischen Gegenwinde stabil wachsen und die Effizienzprogramme greifen. Bis dahin dürfte die Aktie volatil bleiben – insbesondere, wenn sich die US-Drohungen konkretisieren sollten.
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