Während die Chefetage derzeit auf einer globalen Konferenz-Tournee um das Vertrauen der Investoren wirbt, braut sich in den USA ein dunkles Gewitter zusammen. Ein Wettbewerber erhebt massive Anschuldigungen gegen den Walldorfer Konzern: Es geht um angeblichen Datendiebstahl im großen Stil. Droht dem Software-Riesen neben der operativen Schwäche nun auch ein juristisches Desaster?

Spionage-Krimi in Texas

Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe: Das US-Unternehmen o9 Solutions hat SAP vor einem Bundesgericht in Texas verklagt. Der Vorwurf wiegt schwer und zielt auf die Integrität des Konzerns. Angeblich sollen Geschäftsgeheimnisse im Bereich Supply-Chain-Management-Software entwendet worden sein.

Im Zentrum der Anklage stehen drei ehemalige Führungskräfte von o9, die zu SAP wechselten. Sie sollen – so der Vorwurf – vor ihrem Abgang über 22.000 vertrauliche Dateien heruntergeladen haben. Dabei handele es sich nicht um Trivialitäten, sondern um technische Architekturen und brisante Vertriebsstrategien. Zwar wies SAP die Anschuldigungen umgehend zurück und betonte die eigenen ethischen Standards, doch für Anleger ist dies ein weiterer Unsicherheitsfaktor in einer ohnehin fragilen Marktphase.

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Charme-Offensive gegen den Abwärtstrend

Das Timing könnte kaum schlechter sein. Aktuell versucht das Management um CEO Christian Klein, auf diversen Investorenkonferenzen – von der UBS in Arizona bis zur Bernstein Conference in Paris – Zuversicht zu verbreiten. Im Fokus steht dabei vor allem die Strategie für die Zukunft:

  • Start der EU AI Cloud: Ein souveränes KI-Angebot speziell für europäische Kunden.
  • Namhafte Partner: Integration von Modellen wie Mistral AI, Cohere und OpenAI.
  • Datensouveränität: Volle Kontrolle über Daten innerhalb der EU-Grenzen als Verkaufsargument.

Diese strategischen Schritte sind Teil eines massiven Investitionsprogramms, wirken aktuell jedoch eher wie Schadensbegrenzung. Denn die operative Realität sieht nüchterner aus: Im dritten Quartal verfehlte der Konzern die Umsatzerwartungen, und das Cloud-Wachstum verlangsamte sich auf das niedrigste Niveau seit Ende 2023.

Die Enttäuschung der Anleger lässt sich am Chartbild ablesen. Nachdem die Aktie im Februar noch ein Rekordhoch bei über 280 Euro markierte, kämpft der Titel nun mit einer hartnäckigen Korrektur. Aktuell notiert das Papier bei rund 209 Euro und liegt damit über 25 Prozent unter dem Jahreshoch. Auch die Bilanz seit Jahresanfang ist mit einem Minus von gut 11,5 Prozent tief rot.

Zwar halten Analysten mit Kurszielen jenseits der 300 Euro an ihrem Optimismus fest, doch der Markt spielt derzeit eine andere Melodie. Bis zu den nächsten Quartalszahlen Ende Januar bleibt die Aktie ein Spielball zwischen juristischen Risiken und der Hoffnung auf eine operative Wende.

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