SAP Aktie: Belastungsgrenzen erreicht?
Die EU-Kommission dreht den Daumenschrauben an – und SAP knickt ein. Um eine drohende Milliardenstrafe abzuwenden, macht Europas Softwareriese weitreichende Zugeständnisse, die das bisherige Geschäftsmodell empfindlich treffen könnten. Die Reaktion der Anleger? Ein harter Ausverkauf. Doch wie dramatisch wird es wirklich für den Walldorfer Konzern?
Kniefall vor Brüssel: Diese Zugeständnisse legen SAP Fesseln an
SAP hat der EU-Kommission ein umfangreiches Maßnahmenpaket vorgelegt, das die Marktmacht des Konzerns deutlich beschneiden soll. Die Kernpunkte zeigen, wie ernst die Lage ist:
• Wechselerleichterungen: Kunden sollen künftig unkompliziert zu Konkurrenzprodukten migrieren können – eine direkte Attacke auf die berühmte SAP-Kundenbindung
• Transparenzoffensive: Die oft kritisierte Gebührenstruktur wird vollständig offengelegt
• Ende der Wiederaufnahmegebühr: Die umstrittene Strafgebühr für rückkehrende Kunden wird ersatzlos gestrichen
• Kundenfreundlichere Konditionen: Support und Wartung werden zu günstigeren Bedingungen angeboten
Die EU-Kommission hat die Vorschläge bestätigt und startet jetzt eine Marktbefragung. Konkurrenten und Kunden dürfen sich äußern – eine Phase, die SAP nervös machen dürfte.
Anleger flüchten: Aktie auf 52-Wochen-Tief
Der Markt strafte SAP am Donnerstag gnadenlos ab. Die Aktie stürzte um über 3 Prozent ab und touchierte mit 211,45 Euro ihr 52-Wochen-Tief. Damit liegt der Titel satte 24,6 Prozent unter dem Jahreshoch von 280,40 Euro aus dem Februar.
Was steckt hinter der Panik? Investoren fürchten, dass die Zugeständnisse das lukrative Lock-in-Geschäftsmodell aushöhlen könnten. Wenn Kunden leichter zur Konkurrenz abwandern, könnte das mittelfristig Margendruck erzeugen.
Cloud-Prognose dämpft zusätzlich die Stimmung
Als wäre das Kartellverfahren nicht genug Belastung: Die im Oktober gesenkte Cloud-Prognose lastet weiterhin auf dem Sentiment. SAP erwartet für 2025 Cloud-Erlöse am unteren Ende der Spanne von 21,6 bis 21,9 Milliarden Euro.
Ein Lichtblick? Der Cloud-Backlog legte um beachtliche 27 Prozent im Jahresvergleich zu – ein Signal, dass die Auftragslage trotz KI-bedingter Unsicherheiten im Softwaresektor robust bleibt. Die Frage ist nur: Reicht das, um die Kartellsorgen zu überschatten?
SAP zeigt sich gelassen – zu Recht?
Der Konzern selbst gibt sich erstaunlich entspannt. Man erwarte keine wesentlichen finanziellen Auswirkungen durch das Verfahren, heißt es aus Walldorf. Die Marktposition als Europas größter Softwarekonzern und drittwertvollstes Unternehmen des Kontinents bleibt unangefochten.
Die Geschäftszahlen stützen diese Zuversicht: Im dritten Quartal 2025 kletterte der Cloud-Umsatz um 27 Prozent, der Gesamtumsatz um solide 11 Prozent. Doch werden diese Wachstumsraten auch nach den Zugeständnissen Bestand haben? Die finale Entscheidung der EU-Kommission steht noch aus – und damit bleibt die Unsicherheit bestehen.
SAP-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue SAP-Analyse vom 16. November liefert die Antwort:
Die neusten SAP-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für SAP-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 16. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
SAP: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








