Salesforce setzt alles auf eine Karte: Künstliche Intelligenz soll das Unternehmen revolutionieren und bereits 30 bis 50 Prozent der Arbeitsabläufe übernommen haben. Gleichzeitig kündigt CEO Marc Benioff Preiserhöhungen um sechs Prozent an – ausgerechnet in einer Zeit, in der die Aktie mit einem Minus von 28 Prozent seit Jahresbeginn schwächelt. Vertrauen die Verantwortlichen blind auf die Macht der KI oder überschätzen sie ihre Marktposition?

Radikaler Umbau im Zeichen der KI

Der CRM-Riese vollzieht einen fundamentalen Wandel seiner Geschäftsstrategie. Statt weiterhin auf einzelne KI-Zusatzprodukte zu setzen, bündelt Salesforce seine künstliche Intelligenz unter dem Namen "Agentforce" und integriert sie tief in das gesamte Ökosystem – inklusive der zugekauften Kommunikationsplattform Slack.

Diese Neuausrichtung folgt einem klaren Branchentrend: Wie Microsoft und Google strukturiert auch Salesforce seine gesamte Organisation um die KI-Technologie herum. Der Personalabbau der vergangenen Monate fügt sich in dieses Bild ein – Effizienzsteigerung durch Automatisierung lautet die Devise.

Preiserhöhungen trotz Kursschwäche

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Besonders bemerkenswert ist das Timing: Während die Aktie deutlich hinter dem S&P 500 zurückbleibt, erhöht Salesforce ab dem 1. August seine Kernprodukte um sechs Prozent. Auch Slack wird teurer. Diese Entscheidung offenbart das Vertrauen des Managements in die Kundenbindung und den wahrgenommenen Mehrwert der neuen KI-Funktionen.

Die Zahlen scheinen Benioff zunächst recht zu geben: Die operative Marge kletterte von mageren 2,1 Prozent im Jahr 2022 auf aktuell 20,5 Prozent. Die noch nicht abgerechneten Umsätze stiegen um zwölf Prozent auf 29,6 Milliarden Dollar. Doch gleichzeitig reduzieren institutionelle Investoren wie die KBC Group ihre Positionen – ein Zeichen für wachsende Skepsis.

Die Frage bleibt: Kann Salesforce seine aggressive KI-Strategie und die Preiserhöhungen erfolgreich am Markt durchsetzen, oder droht ein Exodus unzufriedener Kunden?

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