Salesforce Aktie: Absturz mit Ansage?

Der einstige Tech-Star Salesforce steckt in einer tiefen Krise. Während der breite Technologiesektor brummt, verliert der CRM-Riese seit Jahresanfang über 37% an Wert – ein alarmierendes Signal. Doch was treibt den Absturz an, und kann die neue KI-Strategie die Wende bringen?

Wachstumsmotor stottert

Der Markt bestraft Salesforce derzeit gnadenlos für eine entscheidende Schwäche: Das Umsatzwachstum ist von einst zweistelligen Raten auf einstellige Werte abgerutscht. Unternehmen zögern mit Investitionen in CRM-Lösungen, was die Kernbranche des Softwareanbieters trifft. "Die goldenen Zeiten scheinen vorerst vorbei", kommentiert ein Marktbeobachter.

Analysten reagieren gespalten. Stifel senkte zwar das Kursziel, hält aber am "Buy"-Rating fest – typisch für die aktuelle Zerrissenheit zwischen kurzfristigen Sorgen und langfristigem Vertrauen in die Fundamentaldaten. Immerhin glänzt Salesforce weiter mit soliden Gewinnmargen und einer schuldenfreien Bilanz.

KI als Rettungsanker?

Salesforce setzt alles auf eine Karte: Künstliche Intelligenz. Mit der ADAM-Strategie (Agents, Data, Apps, Metadata) will das Unternehmen die nächste Wachstumswelle reiten. Konkrete Schritte gibt es bereits:

• Vertiefte Partnerschaft mit NiCE für KI-gestützte Kundenservice-Tools
• Geplante Übernahme von Informatica für bessere Datenintegration
• Eigenes Life Sciences Cloud als Konkurrenz zu Veeva Systems

Doch der Markt bleibt skeptisch. Massenweise Aktienverkäufe von Insidern – zwar planmäßig, aber zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt – nähren Zweifel an der kurzfristigen Erholung. Die Aktie kämpft weiter mit dem Abwärtstrend und nähert sich bedrohlich dem 52-Wochen-Tief.

Die große Frage: Schafft Salesforce den Sprung vom CRM-Anbieter zum KI-Powerhouse – oder bleibt die Transformation ein kostspieliges Experiment? Die nächsten Quartalszahlen werden entscheidend sein.