Ein 3,2-Milliarden-Euro-Deal mit dem Finanzinvestor Apollo Global Management sollte eigentlich ein klarer Bullenkick sein. Doch die RWE-Aktie zeigt sich erstaunlich gelassen. Steckt hinter der spektakulären Finanzierungspartnerschaft mehr als nur oberflächlicher Jubel?

Drei Milliarden für die Netzinfrastruktur

Apollo Global Management bringt satte 3,2 Milliarden Euro in ein Joint Venture ein, das RWEs 25,1-Prozent-Anteil am deutschen Übertragungsnetzbetreiber Amprion hält. Das Besondere: RWE erhält die Mittel sofort und reinvestiert sie anschließend in Amprions Netzausbau – behält aber die operative Kontrolle. Ein cleveres Finanzierungsmodell, das beide Seiten profitiert sehen lässt.

Die Kernpunkte des Deals:
- Apollo bringt 3,2 Milliarden Euro in das Joint Venture ein
- RWE behält operative Kontrolle und konsolidiert weiterhin
- Dividenden aus der Amprion-Beteiligung werden geteilt
- Transaktion soll im Q4 2025 abgeschlossen werden

Warum der Deal strategisch Sinn macht

Die Partnerschaft fügt sich nahtlos in RWEs Strategie ein, sich auf die Kernaktivitäten Stromerzeugung und Energiehandel zu konzentrieren. Während Amprion in den kommenden Jahren massive 36,4 Milliarden Euro in den Netzausbau pumpen will – eine Steigerung von 32,4 Prozent gegenüber dem vorherigen Plan – kann RWE das frische Kapital für den Ausbau erneuerbarer Energien, Batterien und flexibler Erzeugungsanlagen nutzen.

Markus Krebber, CEO von RWE, betont: "Mit der Unterstützung von Apollo bekräftigen wir unser Engagement für eine sichere, zuverlässige und effiziente Netzinfrastruktur in Deutschland." Auf der anderen Seite zeigt Apollo-Partner Jamshid Ehsani sich begeistert von den "langfristigen Investitionen in den kritischen Netzausbau".

Solide Fundamentaldaten trotz Zurückhaltung

Eigentlich sollte die Nachricht auf fruchtbaren Boden fallen: RWE lieferte im ersten Halbjahr 2025 ein bereinigtes EBITDA von 2,1 Milliarden Euro und einen bereinigten Nettogewinn von 800 Millionen Euro. Mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 1,06 Euro wurde bereits die Hälfte des Jahresziels von 2,10 Euro erreicht.

Dennoch notiert die Aktie bei 35,64 Euro und damit kaum verändert zum Vortag. Im Wochenverlauf zeigt sich mit +4,98% zwar Erholung, aber die Zurückhaltung angesichts des Milliarden-Deals überrascht. Vielleicht sind die Märkte einfach nur verwöhnt – immerhin liegt die Performance seit Jahresanfang bei beachtlichen +20,57%.

Was bedeutet das für Anleger?

Die verhaltene Reaktion könnte darauf hindeuten, dass Investoren die Komplexität der Transaktion erst verdauen müssen. Oder sie warten schlichtweg ab, bis das frische Kapital tatsächlich in Wachstum umgemünzt wird.

Fakt ist: RWE stärkt mit diesem Deal nicht nur seine Bilanz, sondern positioniert sich ideal für die Energiewende. Das Unternehmen hat ambitionierte Ziele: bis 2030 ein bereinigtes EBITDA von mehr als 9 Milliarden Euro und Klimaneutralität bis 2040.

Die Frage ist nicht ob, sondern wann der Markt das Potenzial dieses Deals vollständig erkennt. Bis dahin könnte die aktuelle Zurückhaltung eine interessante Einstiegschance bieten.

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