RWE drückt aufs Tempo und sendet gleich zwei starke Botschaften an den Markt. Während der Energiekonzern operativ eine massive Expansion in Großbritannien einleitet, greift auch die Führungsetage bei den eigenen Papieren zu. Ist das der Startschuss für die nächste Rallye bei dem ohnehin schon gut gelaufenen Titel? Die Zeichen aus Essen stehen jedenfalls auf Angriff.

Mega-Projekt in Großbritannien

Der Versorger macht ernst mit seiner „Growing Green“-Strategie und zündet die nächste Stufe auf der Insel. Mit einer finalen Investitionsentscheidung über rund 200 Millionen Pfund treibt RWE das bisher größte Batteriespeicherprojekt des Konzerns in Großbritannien voran. Am Standort Pembroke in Südwales sollen riesige Kapazitäten entstehen, um das britische Stromnetz zu stabilisieren – ein entscheidender Faktor für das Gelingen der Energiewende.

Das Projekt ist kein vages Versprechen, sondern ein konkreter Plan: Die Baugenehmigung liegt vor, der Startschuss für die Errichtung fällt bereits in der ersten Jahreshälfte 2026. Damit zementiert RWE seine Position als einer der dominierenden Stromerzeuger im Vereinigten Königreich.

Die Eckdaten der Offensive:
* Investitionsvolumen: ca. 200 Millionen Pfund
* Leistung: 350 Megawatt (MW)
* Kapazität: 700 Megawattstunden (MWh)
* Zeitplan: Inbetriebnahme für das zweite Halbjahr 2028 geplant

Insider greifen zu

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Doch nicht nur operativ wird Geld in die Hand genommen. Ein klares Signal des Vertrauens kommt direkt aus dem Aufsichtsrat. Hauke Stars nutzte das aktuelle Kursniveau für einen Zukauf und erwarb Aktien im Wert von über 30.000 Euro. Solche „Directors' Dealings“ gelten an der Börse oft als Indikator dafür, dass die interne Einschätzung der Geschäftslage noch optimistischer ist, als es der Markt ohnehin schon eingepreist hat.

Und eingepreist ist bereits einiges: Die RWE-Aktie blickt auf eine beeindruckende Performance zurück und liegt seit Jahresanfang (YTD) satte 47,19 % im Plus.

Hält der Trend?

Der Kurs notiert aktuell bei 43,51 € und behauptet sich damit stabil über dem 50-Tage-Durchschnitt von 42,32 €. Auch der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von fast 20 % unterstreicht den robusten Aufwärtstrend. Anleger fragen sich nun: Kann die Kombination aus operativer Expansion und Insider-Käufen den Kurs zurück in Richtung des 52-Wochen-Hochs bei 46,75 € treiben?

Als zusätzlichen Anker für Investoren stellt der Vorstand für das Geschäftsjahr 2025 eine Dividende von 1,20 Euro in Aussicht. Die aggressive Investitionspolitik in Speichertechnologien zeigt jedoch, dass RWE nicht nur Dividenden verwalten, sondern aktiv wachsen will. Ob sich das Pembroke-Projekt so profitabel entwickelt wie erhofft, wird die langfristige Bewertung entscheiden. Kurzfristig haben die Bullen jedoch neue Argumente geliefert bekommen.

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