Während die Energiebranche mit volatilen Windbedingungen und schwankenden Strompreisen kämpft, hat RWE einen unerwarteten Wachstumstreiber entdeckt: Künstliche Intelligenz. CFO Michael Müller machte am 12. November deutlich, dass der KI-Boom weltweit die Stromnachfrage in die Höhe treibt – und damit die Nachfrage nach erneuerbaren Energien. Der Konzern arbeitet bereits an rund zehn Rechenzentrum-Projekten mit einer geschätzten Bewertung von etwa 1 Million Euro je Megawatt. Kann dieser neue Geschäftszweig die Delle im Offshore-Geschäft mehr als ausgleichen?

Offshore schwächelt, Onshore glänzt

Die ersten neun Monate 2025 zeigen ein gespaltenes Bild. Das bereinigte EBITDA erreichte 3,5 Milliarden Euro, das bereinigte Nettoergebnis 1,3 Milliarden Euro. Mit einem bereinigten Ergebnis von 1,76 Euro je Aktie hat RWE bereits über 80% des Jahresziels von 2,10 Euro erreicht.

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Die wichtigsten Segmentergebnisse:

  • Offshore Wind: EBITDA von 915 Millionen Euro (Vorjahr: 1,08 Milliarden) – schwache Windbedingungen und niedrigere Hedge-Preise belasten
  • Onshore Wind/Solar: EBITDA von 1,24 Milliarden Euro (Vorjahr: 990 Millionen) – neue Anlagen und höhere US-Strompreise treiben Wachstum
  • Flexible Generation: EBITDA von 1,06 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,45 Milliarden) – Sondereffekt aus Rechenzentrum-Verkauf in Höhe von 225 Millionen Euro stützt
  • Supply & Trading: EBITDA von 150 Millionen Euro (Vorjahr: 465 Millionen) – nach schwachem Halbjahr zeigt Q3 Erholung

Besonders das Onshore-Geschäft überrascht positiv. Die Inbetriebnahme neuer Anlagen kompensiert teilweise die Schwäche im Offshore-Bereich, der unter den widrigen Wetterbedingungen leidet.

4,6 Milliarden Euro in die Zukunft gepumpt

RWE investiert massiv: Netto flossen 4,6 Milliarden Euro in den Portfolioausbau. Die Nettoverschuldung kletterte zwar auf 15,7 Milliarden Euro, soll aber bis Jahresende auf etwa 12,5 Milliarden sinken. Seit Ende September 2024 nahm der Konzern beeindruckende 2,5 Gigawatt neue Kapazität in Betrieb.

Das operative Portfolio umfasst aktuell 38,7 GW – weitere 11,4 GW befinden sich im Bau. Mehr als 2 GW davon sollen noch in diesem Jahr ans Netz gehen. Diese Expansion zeigt die strategische Ausrichtung: RWE will seine Führungsposition bei erneuerbaren Energien in Europa zementieren.

Apollo-Deal verschafft finanzielle Luft

Die im September angekündigte Partnerschaft mit Apollo Global Management bringt 3,2 Milliarden Euro für die Finanzierung des Amprion-Anteils. Diese Mittel werden schrittweise in das Übertragungsnetz-Geschäft reinvestiert, während RWE die operative Kontrolle behält – ein cleverer Schachzug, um die Bilanz zu entlasten und gleichzeitig strategisch wichtige Assets zu halten.

Parallel läuft das Aktienrückkaufprogramm über 1,5 Milliarden Euro planmäßig. Bis zum 7. November wurden bereits 26,5 Millionen Aktien zu durchschnittlich 34 Euro zurückgekauft. Die zweite Tranche soll bis Jahresende abgeschlossen werden.

Prognose steht – Dividende steigt

RWE bestätigte die Jahresprognose: bereinigtes EBITDA zwischen 4,55 und 5,15 Milliarden Euro, bereinigtes Nettoergebnis von 1,3 bis 1,8 Milliarden Euro. Die Dividende klettert auf 1,20 Euro je Aktie. Für die mittelfristige Zukunft peilt der Konzern etwa 3 Euro je Aktie für 2027 und rund 4 Euro für 2030 an.

Die Rechenzentrum-Projekte könnten dabei zum Game-Changer werden. Während Wettbewerber noch über die KI-Revolution diskutieren, schafft RWE bereits konkrete Geschäftsmodelle. Die geschätzte Bewertung von 1 Million Euro je Megawatt unterstreicht das Potenzial dieser Sparte. Dürfte spannend werden, wie schnell der Konzern dieses neue Geschäftsfeld hochfahren kann.

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