Die RTL Group steht an einem Wendepunkt: Während das klassische TV-Geschäft schrumpft, legt der Streaming-Bereich des Medienkonzerns ein fulminantes Wachstum hin. Doch reicht das, um die Aktie nachhaltig zu beflügeln?

Digitaler Aufschwung kompensiert TV-Schwäche

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Mit über 7,1 Millionen zahlenden Abonnenten verzeichnet RTL ein Plus von 18,5% im Streaming-Bereich gegenüber dem Vorjahr. Noch beeindruckender fällt die Umsatzentwicklung aus – fast 30% mehr Einnahmen aus digitalen Abos und Werbung. Diese Dynamik mildert den Rückgang im traditionellen TV-Werbegeschäft, das um 4% einbrach.

Trotz des digitalen Booms sank der Gesamtumsatz im ersten Quartal leicht um 2% auf 1,3 Milliarden Euro. Verantwortlich dafür waren vor allem schwächere Ergebnisse bei der Produktionstochter Fremantle. Doch CEO Thomas Rabe bleibt optimistisch: "Wir sind auf Kurs, 2026 mit Streaming profitabel zu werden."

Verkauf der Niederlande-Tochter steht bevor

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Parallel zum digitalen Wachstum vollzieht RTL einen strategischen Schritt: Nach 16-monatiger Prüfung steht der Verkauf von RTL Nederland an den belgischen Medienkonzern DPG Media für 1,1 Milliarden Euro kurz vor dem Abschluss. Die niederländische Wettbewerbsbehörde hat grünes Licht gegeben – unter Auflagen zur redaktionellen Unabhängigkeit der Nachrichtenportale.

Diese Transaktion würde RTL ermöglichen, sich stärker auf seine Kernbereiche Streaming und Content-Produktion zu konzentrieren. Besonders Fremantle setzt dabei auf innovative Wege, darunter den Aufbau eines neuen KI-Labels namens Imaginae Studios.

Die Aktie zeigt sich nach bestätigter Jahresprognose von rund 780 Millionen Euro Adjusted EBITA zuversichtlich. Für 2025 peilt der Konzern einen Gesamtumsatz von etwa 6,45 Milliarden Euro an – getrieben vom Streaming-Wachstum und Portfolioeffekten. Die Frage bleibt: Kann RTL die digitale Erfolgsstory fortsetzen und Investoren langfristig überzeugen?

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