Die RTL-Aktie steckt in der technischen Baisse – und das, obwohl das Medienunternehmen mit seinem Streaming-Geschäft kräftig zulegt. Während die Fundamentaldaten Hoffnung machen, senden die Charts alarmierende Signale. Droht jetzt ein tieferer Rücksetzer?

Technische Bruchstelle erreicht

Gestern durchbrach die RTL-Aktie die wichtige 100-Tage-Linie bei 33,85 Euro – ein klarer Warnschuss für die Bullen. Zwar konnte sich das Papier heute leicht auf 34,45 Euro erholen, doch der technische Schaden ist angerichtet. Der Indikator gilt als wichtiger Gradmesser für mittelfristige Trends. Sein Bruch deutet auf wachsenden Verkaufsdruck hin.

Besonders pikant: Trotz eines satten Jahresplus von rund 27% seit Januar verliert die Aktie seit ihrem 52-Wochen-Hoch Ende Juni bereits über 7%. Die jüngste Schwächephase stellt die Jahresperformance zunehmend auf die Probe.

Streaming-Boom vs. Werbekrise

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Hinter den Kulissen läuft ein Machtkampf zwischen alten und neuen Geschäftsmodellen:

  • Digitaler Aufschwung: RTL verzeichnete im ersten Quartal ein Plus von 29% bei den Streaming-Umsätzen. Die Zahl zahlender Abonnenten stieg auf 7,1 Millionen.
  • Traditionelle Einbußen: Gleichzeitig leidet das klassische TV-Werbegeschäft unter strukturellen Herausforderungen.

Das Unternehmen hält trotzdem an seiner Jahresprognose fest und rechnet mit einem bereinigten EBITA von rund 780 Millionen Euro. Doch die Märkte scheinen skeptisch, ob die digitale Transformation schnell genug voranschreitet.

Wende oder weitere Talfahrt?

Die aktuelle Chartkonstellation spricht eine deutliche Sprache. Sollte die Aktie nicht zügig über die 100-Tage-Linie zurückkehren, könnte der Abwärtstrend weiter Fahrt aufnehmen. Die Fundamentaldaten bieten zwar Rückhalt – doch reicht das, um die technische Schieflage zu korrigieren?

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