Roche übernimmt US-Spezialisten für Lebererkrankungen

Der Schweizer Pharmariese Roche greift sich den US-Biotechspezialisten 89bio – und sichert sich damit Zugang zu einem vielversprechenden Wirkstoff gegen eine weit verbreitete Leberkrankheit. Die Übernahme könnte das Fettleber-Portfolio des Konzerns entscheidend stärken.

Milliardenmarkt für Fettleber-Behandlung

Roche zahlt zunächst 2,4 Milliarden US-Dollar für das US-Unternehmen. Bei Erreichen bestimmter Meilensteine könnten sogar bis zu 3,5 Milliarden Dollar fällig werden. Der Deal soll noch im vierten Quartal 2025 abgeschlossen werden.

Im Fokus steht der Wirkstoff Pegozafermin, der sich bereits in der späten Entwicklungsphase befindet. Er zielt auf die Behandlung von MASH ab – einer schweren Form der Fettlebererkrankung, die weltweit Millionen Menschen betrifft.

Roche-CEO Thomas Schinecker sieht enormes Potenzial: "Da viele Studien zu dieser Krankheit in den letzten Jahren gescheitert sind, erkennen wir ein Milliardenpotenzial in dieser Behandlung."

Strategische Ergänzung für Roche-Portfolio

Besonders interessant: Der neue Wirkstoff soll sich ideal mit Medikamenten aus Roches eigenem Fettleibigkeitsportfolio kombinieren lassen. Dies könnte dem Konzern einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im lukrativen Metabolic-Markt verschaffen.

Die Übernahme unterstreicht Roches strategische Ausrichtung auf innovative Therapieansätze bei weit verbreiteten Volkskrankheiten. Mit MASH hat sich der Basler Konzern eine Erkrankung ausgesucht, für die es bisher kaum wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Die Transaktion zeigt einmal mehr: In der Pharmabranche geht der Trend zu gezielten Zukäufen von Biotech-Firmen mit vielversprechenden Wirkstoffen. Roche setzt damit ein klares Zeichen im Wettrennen um die nächste Generation von Lebermedikamenten.