Die jahrelange Rechtsunsicherheit hat ein Ende: Rio Tinto zahlt 138,75 Millionen Dollar, um eine Sammelklage um die problematische Oyu Tolgoi-Mine in der Mongolei beizulegen. Das Bergbauunternehmen vermeidet damit ein kostspieliges Gerichtsverfahren - ohne jedoch ein Fehlverhalten einzugestehen.

Der Rechtsstreit drehte sich um schwerwiegende Vorwürfe. Investoren unter Führung von Pentwater Capital Management warfen Rio Tinto vor, falsche Angaben zur Erweiterung der Oyu Tolgoi-Mine gemacht und kritische Informationen verschwiegen zu haben. Das Projekt kam mit fast zwei Milliarden Dollar Budgetüberschreitung und jahrelanger Verspätung - ein Desaster für das Unternehmen.

Milliardendebakel in der Wüste Gobi

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Ursprünglich sollte die unterirdische Erweiterung 5,3 Milliarden Dollar kosten, die erste Kupferproduktion für 2020 geplant. Doch 2019 folgte der Schock - das Vorhaben würde sich um bis zu 30 Monate verzögern und bis zu 1,9 Milliarden Dollar zusätzlich verschlingen.

Besonders brisant: Noch 2018 erklärte Rio Tinto öffentlich, das Projekt komme planmäßig voran. Die Kläger sahen darin bewusste Irreführung und warfen dem Konzern Verstöße gegen das Wertpapiergesetz vor. Auch der damalige CEO Jean-Sebastien Jacques wurde als Beklagter genannt.

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Der Vergleich wurde am Mittwoch beim US-Bezirksgericht in Manhattan eingereicht und bedarf noch der richterlichen Genehmigung. Für Rio Tinto eine teure, aber kalkulierbare Lösung - die Ungewissheit eines langwierigen Prozesses wäre womöglich noch kostspieliger gewesen.

Kupfer-Hoffnungsträger mit Hindernissen

Heute besitzt Rio Tinto 66 Prozent der strategisch wichtigen Mine, der Rest gehört der mongolischen Regierung. Die Oyu Tolgoi-Mine bleibt das Herzstück der Kupfer-Expansion des Konzerns - mehr als 80 Prozent der Ressourcen liegen tief unter der Erde. Nach jahrelangen Problemen läuft die Untergrundforderung nun schrittweise an.

Der Vergleich schließt ein dunkles Kapitel ab, doch die Herausforderungen bleiben. Die schwierigen Bodenverhältnisse in der Wüste Gobi haben gezeigt, wie schnell Milliardenprojekte außer Kontrolle geraten können.

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