Die Rheinmetall-Aktie hat in den letzten Wochen eine deutliche Korrektur erlebt und notiert laut der Investmentbank Bernstein bereits "nahe einem Bärenmarkt". Dieser Rücksetzer um rund 20 Prozent fiel zusammen mit einer allgemeinen Schwäche europäischer Rüstungswerte. Die Anleger gerieten in Panik, ausgelöst durch vorsichtige Spekulationen über einen möglichen Friedensplan für die Ukraine. Diese Hoffnung auf ein baldiges Ende des Konflikts ließ die gesamte Branche unter Druck geraten.

Ein "außergewöhnliches Unternehmen" im Schlussverkauf

Analyst Adrien Rabier von Bernstein sieht in dieser Korrektur jedoch eine einmalige Kaufgelegenheit. Er stufte den Wert von "Market-Perform" auf "Outperform" hoch. Rabier argumentiert, dass die Aktienkurse nun "ein übermäßig pessimistisches Szenario" widerspiegeln, das fast einem Bären-Szenario gleichkomme. Die Faktenlage habe sich nicht geändert, die Bewertung aber schon: Das "außergewöhnliche Unternehmen" Rheinmetall sei jetzt "mit einer normalen Bewertung" erhältlich.

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Der zentrale Kurstreiber bleibt die beschleunigte Aufrüstung Europas, allen voran in Deutschland. Rabier betont, dass Berlin entschlossen ist, die stärkste Armee Europas aufzubauen. Die Spekulationen über einen möglichen Frieden sind angesichts der gigantischen Investitionspläne hinfällig.

Nach Informationen aus Parlamentskreisen steht Deutschland unmittelbar vor der Verabschiedung des größten Verteidigungsauftrags seiner Geschichte. Der Haushaltsausschuss soll in der kommenden Woche Rüstungsbestellungen im Volumen von 52 Milliarden Euro freigeben. Da Rheinmetall der führende deutsche Rüstungskonzern ist, wird das Unternehmen voraussichtlich den Löwenanteil dieser Aufträge an Land ziehen.

Für den Bernstein-Analysten Rabier ist die derzeitige Bewertung eine klare Fehleinschätzung des Marktes. Die fundamentalen Wachstumsaussichten des Konzerns werden durch die politische Realität und die gigantische Nachfrage nach Munition, Panzern und Systemen nachhaltig untermauert.

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