Rheinmetall schlägt zu – und wie! Der Düsseldorfer Rüstungskonzern übernimmt für geschätzte 1,35 Milliarden Euro den deutschen Kriegsschiff-Spezialisten Naval Vessels Lürssen (NVL). Ein strategischer Coup, der das Unternehmen vom Landkrieg-Experten zum domänenübergreifenden Systemhaus macht. Doch kann dieser teure Schachzug die hochfliegenden Erwartungen der Anleger erfüllen?

Vom Panzer zum Kriegsschiff: Rheinmetalls neue Dimension

Mit einem Schlag katapultiert sich Rheinmetall in ein völlig neues Geschäftsfeld. NVL bringt vier Werften in Norddeutschland, 2.100 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro mit. Die Expertise? 150 Jahre Schiffbau und über 1.000 gelieferte Schiffe an mehr als 50 Marinen weltweit.

CEO Armin Papperger macht keinen Hehl aus seinen Ambitionen: "Künftig werden wir ein relevanter Akteur zu Lande, zu Wasser, in der Luft und im Weltraum sein." Eine Vision, die bei dem Bewertungsmultiple von 4,5-fachen des mittelfristigen EBITDA-Ziels durchaus ihren Preis hat.

Goldgräberstimmung im Marineschiffbau

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache:

  • Umsatzpotenzial bis 2030: 5 Milliarden Euro aus dem Marine-Geschäft
  • Deutscher Markt allein: 31 Milliarden Euro geplante Ausgaben für Marineschiffe bis 2035
  • Operative Marge bei NVL: Aktuell 10%, Ziel über 15% bis Ende des Jahrzehnts
  • Erwarteter Auftragsbestand: Anstieg auf 120 Milliarden Euro bis Mitte 2026

Deutschland investiert massiv in seine Marine – und Rheinmetall will den Löwenanteil abgreifen.

Analysten jubeln: Kursziel steigt auf 2.225 Euro

Bank of America Securities ließ nicht lange auf sich warten. Prompt nach der Übernahme-Ankündigung erhöhten die Analysten das Kursziel von 2.090 auf 2.225 Euro bei bestätigter "Buy"-Empfehlung. Jefferies bezeichnete den Deal sogar als "zu einem erschwinglichen Preis" abgeschlossen.

Der Grund für die Euphorie: Die vertikale Integration verspricht enorme Synergieeffekte. Rheinmetall kann künftig Waffensysteme, Munition und Projektile direkt in die eigenen Schiffe integrieren – ein Komplettangebot aus einer Hand.

Perfektes Timing oder teurer Fehltritt?

Die Übernahme erfolgt inmitten eines Rüstungsbooms. Seit Russlands Ukraine-Invasion fließen Milliarden in die europäische Verteidigung. Rheinmetall profitiert bereits massiv: Der Auftragsbestand kletterte im ersten Halbjahr 2025 auf rekordverdächtige 63,2 Milliarden Euro.

Doch die Bewertung ist happig. Bei einem geschätzten Kaufpreis von 1,35 Milliarden Euro muss NVL liefern. Die versprochenen Margensteigerungen von 10% auf über 15% sind ambitioniert – aber machbar, wie die bestehenden Rheinmetall-Sparten beweisen.

Die Aktie honorierte den Deal mit einem Plus von 1,6% – bei einem Jahresgewinn von bereits über 200% ein vergleichsweise verhaltener Jubel. Anleger warten offenbar ab, ob der maritime Expansionskurs die hohen Erwartungen erfüllen kann.

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