Der Düsseldorfer Rüstungskonzern lädt zum Kapitalmarkttag – und die Anleger halten den Atem an. Nach einem beispiellosen Kursanstieg von fast 195 Prozent binnen Jahresfrist steht die Frage im Raum: Kann Rheinmetall die gewaltigen Erwartungen noch übertreffen? Die jüngsten Zahlen offenbaren eine explosive Mischung aus Rekordaufträgen und operativen Herausforderungen. Während Analysten ihre Kursziele Richtung 2.000 Euro schrauben, kämpft der Konzern mit einem dramatischen Cashflow-Problem.

Das Geschäft brummt – aber zu welchem Preis?

Die Zahlen der ersten neun Monate sprechen eine klare Sprache: 7,5 Milliarden Euro Umsatz bedeuten ein Plus von 20 Prozent. Doch der wahre Motor dieser Entwicklung ist das militärische Geschäft, das um satte 28 Prozent zulegte. Die operative Marge in diesem Segment erreichte 13,6 Prozent – solide, aber weit entfernt von den Fantasiezahlen, die manch ein Bulle erwartet hatte.

Das operative Konzernergebnis kletterte auf 835 Millionen Euro, ein Anstieg von 18 Prozent. Doch hier zeigt sich bereits eine Schere: Das Umsatzwachstum übertrifft die Gewinnentwicklung. Ein Indiz dafür, dass das aggressive Wachstum seinen Preis hat.

Die Kernfakten der Q3-Bilanz:

  • Konzernumsatz erreicht 7,5 Mrd. EUR (+20%)
  • Verteidigungsgeschäft explodiert mit +28% Umsatzwachstum
  • Operative Marge im Kerngeschäft bei 13,6%
  • Rekord-Auftragsbestand: 64 Mrd. EUR

Die Cashflow-Katastrophe wirft Schatten

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Was auf den ersten Blick wie eine Erfolgsstory aussieht, offenbart bei genauerem Hinsehen eine beunruhigende Schwachstelle: Der operative freie Cashflow liegt bei minus 813 Millionen Euro. Dieser Wert ist kein Zufall, sondern das Resultat massiver Investitionen in neue Produktionsstätten und einen gewaltigen Vorratsaufbau.

Die 64 Milliarden Euro im Auftragsbuch sind Fluch und Segen zugleich. Einerseits garantieren sie jahrelange Auslastung, andererseits bedeuten sie, dass Rheinmetall enorme Summen vorstrecken muss, bevor die Zahlungen fließen. Wie das Management beim heutigen Kapitalmarkttag diese Herausforderung adressiert, dürfte über die weitere Kursentwicklung entscheiden.

Analysten zwischen Euphorie und Realismus

Barclays bleibt optimistisch und bestätigt "Overweight" mit einem Kursziel von 2.060 Euro – nur knapp über dem Allzeithoch von 1.995 Euro. Bernstein Research zeigt sich zurückhaltender mit "Market Perform" und einem Ziel von 1.980 Euro. Beide Häuser erkennen die robuste Auftragslage an, fordern aber gleichzeitig nachhaltige Beweise für verbesserte Profitabilität.

Der heutige Kapitalmarkttag wird zeigen müssen, ob Rheinmetall einen Plan hat, den Cashflow zu stabilisieren und die Margen weiter auszubauen. Anleger sollten genau hinhören: Gelingt es dem Management, die operative Exzellenz unter Beweis zu stellen, könnte die Marke von 2.000 Euro tatsächlich fallen. Bleibt die Cashflow-Frage jedoch unbeantwortet, dürfte die Luft nach oben dünn werden.

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