Rheinmetall startet mit leichten Verlusten in die letzte Handelswoche des Jahres. Trotz eines neuen, strategisch relevanten Rüstungsauftrags aus Großbritannien liegt der Fokus der Anleger klar auf der geopolitischen Entwicklung rund um den Ukraine-Konflikt. Die Aktie notiert heute bei rund 1.526 Euro und gibt etwa 1,2 Prozent nach.

Im Tagesverlauf zeigt sich dabei deutlich, wie stark politische Schlagzeilen derzeit die Bewertung des Rüstungstitels beeinflussen.

Politische Signale drücken den Sektor

Haupttreiber der Kursschwäche sind nicht operative Probleme, sondern die jüngsten politischen Signale. Marktteilnehmer reagieren sensibel auf das Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Florida am Wochenende.

Konkrete Ergebnisse wurden zwar nicht präsentiert, doch Berichte über „Fortschritte“ und begleitende Signale aus Moskau setzen den Rüstungssektor unter Druck. An den Märkten wächst die Sorge, dass ernsthafte Friedensverhandlungen oder ein möglicher Waffenstillstand die aktuell hohe Nachfrage nach Rüstungsgütern mittelfristig abschwächen könnten.

Davon betroffen sind nicht nur Rheinmetall, sondern auch Branchenwerte wie Hensoldt und Renk. Das Bild entspricht einer klassischen „politischen Börse“: Schon die Möglichkeit einer diplomatischen Entspannung reicht aus, um die Risikoprämie und damit die Bewertungen neu zu justieren.

Die heutigen Bewegungen im Überblick:

  • Der Kurs fiel zeitweise bis auf 1.501 Euro.
  • Die Marke von 1.500 Euro wird intraday getestet.
  • Die Volatilität im gesamten Rüstungssektor nimmt spürbar zu.

Charttechnisch wirkt insbesondere der Rutsch unter die Zone um 1.530 Euro als Warnsignal und bestätigt die kurzfristige Abwärtsdynamik.

Neuer RCH-155-Auftrag aus Großbritannien

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Parallel zur geopolitisch getriebenen Schwäche liefert Rheinmetall operativ positive Nachrichten. Wie am Wochenende bekannt wurde, haben Großbritannien und Deutschland einen Beschaffungsvertrag für das mobile Artilleriesystem RCH 155 unterzeichnet, das Rheinmetall gemeinsam mit KNDS produziert.

Der vereinbarte Auftrag hat ein Volumen von rund 52 Millionen Pfund (etwa 70 Millionen Dollar) und wird als strategischer Meilenstein für künftige Kooperationen eingeordnet.

Die Eckdaten des Deals:

  • Kunde: British Army
  • System: RCH 155 auf Boxer-Fahrgestell
  • Leistung: Bis zu 8 Schuss pro Minute auch während der Fahrt
  • Reichweite: Über 70 Kilometer bei der Munition, rund 700 Kilometer Fahrreichweite
  • Rolle: „Capability Demonstrator“ mit Option auf mögliche größere Folgeaufträge

Der Vertrag unterstreicht, dass die Aufrüstung der NATO-Partner unabhängig vom unmittelbaren Verlauf des Ukraine-Kriegs vorangeht. Die Modernisierung der Artillerie wird damit zu einem langfristigen Umsatztreiber. Dass die positiven Nachrichten den Rücksetzer der Aktie heute nicht verhindern können, zeigt jedoch die aktuell hohe Nervosität im Markt.

Diskrepanz zwischen Fundament und Stimmung

Zwischen dem fundamental starken Geschäft und dem kurzfristigen Kursverlauf ergibt sich damit eine deutliche Diskrepanz:

  1. Fundamental profitiert Rheinmetall von vollen Auftragsbüchern und neuen Kundenbeziehungen, zu denen nun auch der aktuelle Deal mit der British Army zählt.
  2. Stimmungstechnisch dominiert die Angst vor einem abrupten Ende des „Rüstungs-Superzyklus“, falls es zu einer deutlichen Entspannung im Ukraine-Konflikt kommt.

Der heutige Handelstag verdeutlicht, dass politische Nachrichten derzeit mehr Gewicht haben als operative Fortschritte. Solange unklar bleibt, welchen Kurs die US-Außenpolitik einschlägt und wie sich die Lage in der Ukraine entwickelt, dürfte die Aktie volatil bleiben und empfindlich auf neue Signale aus Washington oder Moskau reagieren.

Kurzfristig bleibt damit der politische Nachrichtenfluss der zentrale Taktgeber, während die jüngsten Aufträge die langfristige Positionierung des Unternehmens im Rüstungssektor festigen.

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