Rheinmetall wagt den Sprung vom Landkämpfer zum Herrscher der Weltmeere. Mit der Übernahme der Marineschiffbausparte Naval Vessels Lürssen (NVL) vollzieht der Düsseldorfer Rüstungskonzern eine spektakuläre strategische Wende, die das Unternehmen von Grund auf transformieren könnte. Doch kann diese milliardenschwere Wette wirklich aufgehen?

Ein Paukenschlag in der Rüstungsbranche

Die seit Tagen erwartete Bestätigung der Einigung mit der Bremer Lürssen-Gruppe ist nun offiziell: Rheinmetall übernimmt die gesamte NVL B.V. & Co. KG samt aller Tochtergesellschaften. Der Deal katapultiert den Konzern in eine völlig neue Dimension und macht aus dem Panzer- und Artilleriespezialisten einen umfassenden Systemanbieter für Land, Luft und See.

Die übernommene NVL-Gruppe bringt traditionsreiche Werften wie Blohm+Voss in Hamburg und die Peene-Werft in Wolgast mit - und einen Jahresumsatz von rund einer Milliarde Euro. Über den Kaufpreis hüllen sich beide Seiten in Schweigen, doch die Dimension wird klar: Nach Kartellgenehmigung soll der Deal Anfang 2026 abgeschlossen werden.

Analysten reagieren euphorisch

Die Finanzwelt zeigt sich begeistert von Rheinmetalls Coup. Goldman Sachs bekräftigte bereits am Freitag seine positive Brancheneinschätzung und lobte das erweiterte Produktportfolio als "exzellent passend" zu den aktuellen Staatsbedürfnissen. Noch deutlicher wurde die DZ Bank: Die Experten hoben ihre Gewinnschätzungen für 2026 und 2027 an - NVL soll bereits im kommenden Jahr positiv zum Konzernergebnis beitragen.

Die wichtigsten Fakten zur Übernahme:
• Übernahme der gesamten NVL-Gruppe mit Blohm+Voss und Peene-Werft
• NVL-Jahresumsatz 2024: rund eine Milliarde Euro
• Geplanter Abschluss: Anfang 2026 nach Kartellgenehmigung
• Umsatzziel bis 2030: fünf Milliarden Euro für die Marinesparte

Vom Landkrieger zum Marinegeneral

Was bedeutet dieser Schachzug konkret? Rheinmetall-Chef Armin Papperger spricht von der Schaffung eines "Powerhouse der Marine in Deutschland". Der Konzern kann künftig komplette maritime Systeme aus einer Hand liefern - von der Fregatte bis zur Munition.

Die strategische Tragweite geht jedoch weit darüber hinaus: Rheinmetall treibt die politisch gewünschte Konsolidierung der deutschen Verteidigungsindustrie voran und positioniert sich als dominierender Player in allen militärischen Domänen. Die erhofften Synergieeffekte zwischen Land- und Seetechnik könnten dem Konzern erhebliche Wettbewerbsvorteile verschaffen.

Risiko oder Raketenstart?

Doch die ambitionierte Transformation birgt auch Risiken. Der Marineschiffbau ist komplex, kapitalintensiv und von langen Entwicklungszyklen geprägt - eine andere Welt als das traditionelle Landgeschäft. Das gesetzte Ziel, den Umsatz der Marinesparte bis 2030 auf fünf Milliarden Euro zu steigern, ist durchaus ehrgeizig.

Immerhin bieten die prall gefüllten Auftragsbücher des Gesamtkonzerns ein solides Fundament für das Wachstumsabenteuer. Konkretere Details zur Integration und den Synergiepotenzialen erwarten Investoren spätestens mit den Q3-Zahlen am 6. November.

Die beeindruckende Jahresperformance von über 290 Prozent zeigt: Die Märkte trauen Rheinmetall den großen Wurf durchaus zu.

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