Eigentlich sollte der „Capital Markets Day“ die langfristige Wachstumsstory untermauern und das Vertrauen der Investoren stärken. Doch statt Applaus erntete das Management eine brutale Verkaufswelle. Was hat die Anleger so verschreckt, dass sie trotz bestätigter Langfristziele fluchtartig das Weite suchen und die Aktie in einen gefährlichen Abwärtsstrudel reißen?

Vision 2030 verpufft wirkungslos

Am vergangenen Donnerstag präsentierte der Rüstungszulieferer seine Strategie "Vision 2030". Das Problem: Der Markt hatte auf aggressive, kurzfristige Impulse gehofft, bekam jedoch "nur" langfristige Versprechungen serviert. Es folgte eine klassische "Sell-on-News"-Reaktion, da die kurzfristige Fantasie fehlte, um die hohe Bewertung zu rechtfertigen.

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Dabei lesen sich die Ziele auf dem Papier durchaus ambitioniert:
* Umsatzexplosion: Anstieg auf 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro bis 2030.
* Fokus Verteidigung: Der Anteil des Rüstungsgeschäfts soll auf rund 90 Prozent klettern.
* Margenstärke: Ein bereinigtes EBIT von über 20 Prozent des Umsatzes wird angepeilt.

Doch diese Zahlen konnten die Enttäuschung über fehlende positive Überraschungen im Hier und Jetzt nicht kompensieren. Investoren gewichten die aktuellen Risiken und die fehlende Dynamik derzeit schwerer als die Chancen, die erst in einigen Jahren greifen sollen.

Schockwelle bei den Analysten

Das Echo der Experten auf den Kursrutsch ist gespalten, offenbart aber eine deutliche Nervosität. Während einige Häuser ihre Kursziele senken mussten, um der neuen Realität am Chart Rechnung zu tragen, halten andere trotzig an ihren Bullen-Szenarien fest.

Besonders drastisch reagierte MWB Research: Das Analysehaus kappte das Kursziel radikal auf 55 Euro und stufte den Titel nur noch auf "Hold" ein. Jefferies senkte das Ziel immerhin von 80 auf 75 Euro. Im Lager der Optimisten verbleiben JPMorgan (90 Euro) und Berenberg (84 Euro), die weiterhin den langfristigen "Superzyklus" der Rüstungsindustrie als intakt ansehen.

Kritische Marke im Fokus

Ein Blick auf das technische Bild zeigt das ganze Ausmaß des Vertrauensverlusts. Mit einem Schlusskurs von 50,40 Euro am Freitag kämpft der Titel nun um den psychologisch wichtigen Boden bei 50 Euro. Der massive Wochenverlust von fast 23 Prozent spricht eine deutliche Sprache: Die Bullen haben das Feld fast kampflos geräumt.

Besonders alarmierend ist der Abstand zu den langfristigen Trendindikatoren. Die Aktie notiert mittlerweile weit unter dem 200-Tage-Durchschnitt von gut 61 Euro. Vom Glanz des 52-Wochen-Hochs bei über 88 Euro ist kaum noch etwas übrig – der Kurs hat sich seitdem beinahe halbiert.

Es bleibt abzuwarten, ob die 50-Euro-Marke hält. Fällt auch dieser letzte Widerstand, dürfte sich die Talfahrt weiter beschleunigen. Die Geduld der Marktakteure scheint aufgebraucht, und Renk muss nun beweisen, dass die "Vision 2030" mehr ist als nur Zukunftsmusik.

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