Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy hat mit ihren Quartalszahlen für Aufsehen gesorgt – und das nicht nur wegen des kräftigen Umsatzwachstums. Während der Aktienkurs des Unternehmens in den letzten Monaten stark unter Druck stand, könnte der jüngste Bericht eine entscheidende Wende markieren. Doch halten die positiven Signale auch einer genaueren Prüfung stand?

Profitabilität springt an

Der eigentliche Überraschungsfaktor: Redcare hat seine operative Marge deutlich gesteigert. Die bereinigte EBITDA-Marge kletterte im zweiten Quartal auf 2,6% – und liegt damit bereits über der eigenen Jahresprognose von 2 bis 2,5%. Verantwortlich dafür sind ein günstigerer Produktmix und gesunkene Marketingausgaben.

Besonders bemerkenswert:

  • Das bereinigte EBITDA verdoppelte sich im DACH-Raum gegenüber dem Vorquartal
  • Der Bruttogewinn erreichte 23,8% des Umsatzes
  • Der operative Verlust schrumpfte deutlich auf 2,76 Millionen Euro (Halbjahr)

Wachstumstempo bleibt hoch

Die Umsätze legten im Jahresvergleich um 26,5% auf 709 Millionen Euro zu – angetrieben von beiden Geschäftsbereichen. Während der OTC-Verkauf (Non-Rx) um 17% wuchs, explodierte das Rezeptgeschäft (Rx) um 48%.

In Deutschland zeigt sich das Rx-Geschäft besonders dynamisch:

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  • Q2: +125% auf 114 Mio. €
  • Erstes Halbjahr: +155%

Die Kundenzahl stieg um 1,9 Millionen auf nun 13,5 Millionen aktive Nutzer. Die positive Entwicklung veranlasste das Management, die Jahresprognose zu bestätigen: Über 25% Umsatzwachstum und eine EBITDA-Marge von 2 bis 2,5% bleiben das Ziel.

Analysten gespalten – Cash-Position stark

Die Bilanz präsentiert sich solide: Die liquiden Mittel stiegen von 137 auf 315 Millionen Euro, nicht zuletzt dank einer erfolgreichen Wandelanleihe. Doch wie bewerten die Experten die Entwicklung?

Die Einschätzungen fallen gemischt aus:

  • Berenberg hält am "Buy"-Rating fest
  • UBS bleibt bei "Sell"

Die entscheidende Frage für Anleger: Kann Redcare die jüngste operative Verbesserung fortsetzen – und damit auch den Abwärtstrend der Aktie durchbrechen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob der aktuelle Schwung nachhaltig ist oder nur eine vorübergehende Erholung darstellt.

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