Die Raiffeisen Bank International (RBI) steckt in einem Dilemma: Während das Osteuropa-Geschäft ohne Russland stabile Ergebnisse liefert, lastet der Schatten des russischen Engagements weiter schwer auf der Wiener Bank. Ein milliardenschweres Gerichtsurteil in Moskau zeigt erneut, wie riskant der verbliebene Fußabdruck im Land ist – trotz aller Rückzugsbemühungen.

Russland-Falle: 1,9 Milliarden Euro Verlust durch Gerichtsurteil

Das erste Quartal 2025 offenbart die Zerrissenheit der RBI:

  • Kerngeschäft stabil: 260 Millionen Euro Konzernergebnis (ohne Russland), nur 14% unter Vorjahr
  • Zinsüberschuss robust: 1,05 Milliarden Euro trotz Zinssenkungen
  • Russland-Desaster: 1,9 Milliarden Euro Verlust durch Klage gegen Tochter Rasperia

"Der Rückzug aus Russland bleibt unsere Priorität", betont CEO Johann Strobl. Doch die Realität zeigt: Der Ausstieg gestaltet sich zäh. Zwar wurden Kreditportfolio und Einlagen weiter reduziert, doch ein Verkauf der russischen Tochterbank lässt auf sich warten. Interessenten gibt es laut Strobl mehrere – doch wann und zu welchen Bedingungen ein Deal zustande kommt, bleibt ungewiss.

Kapitalpolster und Analystensicht: Licht im Tunnel?

Trotz der Russland-Belastung zeigt die RBI finanzielle Widerstandskraft:

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  • CET1-Quote bei soliden 15,9% (Worst-Case-Szenario ohne Russland)
  • Deutsche Bank erhöht Kursziel von 19 auf 22 Euro (Rating: "Hold")
  • S&P hebt Ratingausblick auf "stabil" – Anerkennung für Rückzugsbemühungen

Die Analysten fokussieren sich auf drei Schlüsselfragen:

  1. Wie schnell gelingt der Russland-Exit?
  2. Kann das Wachstum in Osteuropa (Rumänien, Tschechien, Slowakei) die Zinsrisiken kompensieren?
  3. Reichen die Kapitalpuffer für weitere Überraschungen?

Digitalisierung und neue Geschäftsfelder

Abseits der Russland-Problematik setzt die RBI auf strategische Weichenstellungen:

  • Digitalisierungsoffensive: Partnerschaft mit nCino für moderne Kreditverwaltung
  • Expansion im Gesundheitssektor: Raiffeisen Holding beteiligt sich mit 25,1% an Mavie Next

Die Aktie zeigt sich zuletzt erholungsfähig: Mit einem Plus von 19% in den letzten 30 Tagen scheinen Anleger der Bank trotz aller Herausforderungen wieder etwas Vertrauen zu schenken. Doch bis der Russland-Albtraum wirklich vorbei ist, bleibt die RBI eine Bank mit Handbremse – solides Kerngeschäft hin oder her.

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