Lange agierte das Unternehmen primär im Labor, nun vollzieht der Spezialist für Quanten-Cybersicherheit den entscheidenden Schritt in die Praxis. Quantum eMotion wandelt sich vom reinen Forschungsbetrieb zum kommerziellen Anbieter. Mit neuen Produkten und strategischen Partnerschaften positioniert sich das Unternehmen aus Montreal an der Schnittstelle zweier kritischer Wachstumssektoren: quantensichere IT-Sicherheit und Energieinfrastruktur.

Produktstart im hohen Norden

Den Startschuss für die neue Phase markierte die Vorstellung des Energiespeichersystems „Tough Bhoy“ am 2. Dezember. Diese Entwicklung, die in Zusammenarbeit mit Partnern wie Aegis Critical Energy Defence realisiert wurde, ist weit mehr als nur eine Batterie. Es handelt sich um eine integrierte 10-Fuß-Einheit, die speziell für extreme Umgebungen konzipiert wurde.

Die technischen Eckdaten zielen auf Nischenmärkte mit hohen Anforderungen ab:

  • Einsatzbereich: Funktional bis zu -50 °C, ideal für die Arktis.
  • Zielgruppen: Bergbau, Verteidigung und abgelegene Kommunen.
  • Sicherheit: Kommunikation geschützt durch die QRNG-Technologie (Quanten-Zufallszahlengenerator) von Quantum eMotion.

Das System schließt eine Lücke in der Energieversorgung nördlicher Souveränitätsinfrastrukturen, wie etwa Radarstationen. Für Quantum eMotion bedeutet dies den Beweis, dass die eigene Sicherheitstechnologie in kritischen industriellen Anwendungen funktioniert.

Pipeline füllt sich

Parallel zum Hardware-Launch treibt das Management die Expansion in weitere Sektoren voran. Die Ende November verkündete Partnerschaft mit Exascale Labs soll quantengesicherte Infrastruktur für künstliche Intelligenz schaffen – ein Markt, in dem der Schutz sensibler Daten oberste Priorität hat.

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Auch im Finanzsektor fasst das Unternehmen Fuß: Der globale Start der „Qastle“-Wallet Anfang November markiert den Eintritt in die Blockchain-Sicherheit. Für Anleger ist dieser Schritt besonders relevant, da das Produkt den ersten direkten Cashflow-Kanal für Quantum eMotion eröffnet.

Finanzpolster für Expansion

Die ambitionierten Pläne scheinen finanziell abgesichert. Die Ende November veröffentlichten Zahlen zum dritten Quartal zeigen eine solide Bilanz. Zum Stichtag 30. September verfügte das Unternehmen über liquide Mittel in Höhe von 24,7 Millionen CAD.

Diese Liquidität resultiert unter anderem aus der Ausübung von Optionsscheinen und früheren Finanzierungsrunden. Das Polster verschafft dem Unternehmen den nötigen Spielraum, um Forschung und Entwicklung weiter voranzutreiben und über die neue Tochtergesellschaft QeM America den US-Markt zu erschließen.

Marktaufbau vor „Q-Day“

Hintergrund dieser Aktivitäten ist die wachsende Sorge vor dem sogenannten „Q-Day“ – dem Zeitpunkt, an dem Quantencomputer heutige Verschlüsselungsstandards knacken könnten. Quantum eMotion setzt hierbei technologisch auf elektronenbasierte Zufallszahlengeneratoren. Diese bieten gegenüber photonischen Ansätzen Vorteile bei der Geschwindigkeit und lassen sich leichter in bestehende Mikroelektronik integrieren. Mit dem Übergang zur konkreten Produktlieferung positioniert sich das Unternehmen, um Marktanteile zu sichern, bevor regulatorische Vorgaben zur Quantensicherheit für Unternehmen bindend werden.

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