Der US-Investor Warburg Pincus hat im Übernahmekampf um PSI Software einen entscheidenden Meilenstein erreicht. Mit 82,35 % der Stimmrechte kontrolliert die Beteiligungsgesellschaft den Berliner Softwarespezialisten faktisch vollständig. Die seit Freitag laufende Nachfrist könnte nun den Weg für ein Delisting ebnen.

Die wichtigsten Fakten:

  • Warburg Pincus hält nach Ablauf der Hauptannahmefrist 82,35 % der PSI-Anteile
  • Weitere Annahmefrist läuft bis 2. Januar 2026
  • Aktie notiert stabil bei 45 Euro – nahe dem Angebotspreis
  • Bei Überschreiten der 90-%-Schwelle droht Squeeze-out

Nachfrist entscheidet über Delisting-Szenario

Die hohe Annahmequote ebnet Warburg Pincus den Weg zur absoluten Kontrolle. Besonders brisant: Mit zusätzlichen Finanzinstrumenten, die weitere 1,52 % der Stimmrechte repräsentieren, fehlen dem Investor nur noch rund sechs Prozentpunkte zur kritischen 90-%-Marke. Ab dieser Schwelle sind rechtlich ein Squeeze-out oder ein Delisting-Erwerbsangebot möglich.

Die bis zum 2. Januar laufende Nachfrist gibt verbleibenden Aktionären noch eine letzte Gelegenheit, das Übernahmeangebot anzunehmen. Marktbeobachter rechnen damit, dass in diesem Zeitfenster weitere Kleinaktionäre aussteigen werden – vor allem angesichts der stark reduzierten Handelsliquidität.

Der Kurs reagierte auf die Meldung kaum. Mit 45 Euro notiert die PSI-Aktie praktisch auf Höhe des Angebotspreises. Der Markt preist ein Scheitern der Transaktion offenbar nicht mehr ein.

Cloud-Umbau mit neuem Eigentümer

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Hinter der Übernahme steht eine strategische Neuausrichtung. PSI hatte Anfang 2025 nach schwierigen Jahren die Rückkehr in die Gewinnzone gemeldet. Seitdem treibt das Management die Transformation zum Cloud-Anbieter voran – gestützt durch eine Partnerschaft mit Google Cloud.

Der Umbau auf SaaS-basierte Geschäftsmodelle ist kapitalintensiv und bindet Ressourcen. Analysten werten die Übernahme durch Warburg Pincus als Befreiung vom kurzfristigen Quartalsdruck des öffentlichen Kapitalmarkts. Die Beteiligungsgesellschaft kann dem Softwarehaus nun den finanziellen Spielraum verschaffen, den der Umbau erfordert.

Was Aktionäre jetzt wissen müssen

Für verbleibende Kleinaktionäre verschlechtert sich die Situation zusätzlich: Der Streubesitz liegt mittlerweile unter 18 %, was die Liquidität im Handel drastisch reduziert. Größere Orders können bereits zu spürbaren Kursschwankungen führen.

Sollte Warburg Pincus in der Nachfrist oder durch gezielte Zukäufe die 90-%-Schwelle knacken, ist zeitnah mit der Ankündigung eines Squeeze-out zu rechnen. Betroffene Aktionäre würden dann zwangsweise gegen Barabfindung aus dem Unternehmen gedrängt – ein Verbleib in der Aktie wäre dann nicht mehr möglich.

Die offizielle Wasserstandsmeldung zur finalen Annahmequote wird Anfang Januar 2026 erwartet. Bis dahin dürfte die Aktie eng am Angebotspreis notieren, während Kleinaktionäre ihre Exit-Optionen abwägen.

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