ProSiebenSat.1 Aktie: Letzte Rettung?
Der Medienkonzern aus Unterföhring steht mit dem Rücken zur Wand. Während die italienische MFE-Gruppe faktisch das Kommando übernommen hat, notiert das Papier gefährlich nahe am Abgrund. Zwar sorgte der Wochenausklang für eine kurze Verschnaufpause, doch die grundlegenden Zweifel bleiben: Handelt es sich bei der jüngsten Bewegung um den Beginn einer echten Trendwende oder nur um das letzte Aufbäumen vor der Zerschlagung? Anleger müssen jetzt genau hinsehen.
Trügerische Ruhe nach dem Kursrutsch
Zum Start ins Wochenende konnten geplagte Investoren kurz aufatmen. Am Freitag meldeten sich die Käufer zurück und hievten den Kurs um 4,26 Prozent auf 4,85 Euro. Doch Vorsicht ist geboten: Diese Bewegung ist primär technischer Natur.
Mit einem RSI-Wert von extremen 19,5 war die Aktie massiv überverkauft. Eine Gegenreaktion – an der Börse oft als "Dead Cat Bounce" bezeichnet – war quasi überfällig. Der Abstand zum erst kürzlich markierten 52-Wochen-Tief bei 4,58 Euro bleibt mit knapp 6 Prozent jedoch bedenklich gering. Von einer nachhaltigen Entwarnung kann keine Rede sein, solange der Titel strukturell so angeschlagen wirkt.
Streaming-Rekord trifft auf Werbeflaute
Fundamental zeigt sich ein gespaltenes Bild, das die Nervosität der Märkte erklärt. Auf der einen Seite kämpft das Unternehmen weiterhin mit einem schwächelnden Werbemarkt, der im dritten Quartal für Umsatzrückgänge sorgte. Die Monetarisierung der Reichweite bleibt in diesem konjunkturellen Umfeld das Sorgenkind.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei ProSiebenSat1?
Auf der anderen Seite liefert das Kerngeschäft Hoffnungsschimmer:
* Joyn explodiert: Die Streaming-Plattform verzeichnete im Oktober mit über 11 Millionen Nutzern einen historischen Rekord.
* Starke Inhalte: TV-Formate wie "Joko & Klaas" sichern weiterhin relevante Marktanteile in der Zielgruppe.
* Strategiewechsel: Unter der Ägide von MFE wird der Fokus radikal auf Entertainment gelegt; Randgeschäfte werden abgestoßen.
* Kritische Chartmarken: Der Kampf um die Bodenbildung oberhalb von 4,60 Euro ist in vollem Gange.
Die Italiener übernehmen das Ruder
Der eigentliche Treiber hinter den Kulissen ist jedoch die faktische Machtübernahme durch die MFE-Gruppe (ehemals Mediaset). Mit Marco Giordani als neuem CEO weht ein anderer Wind in Unterföhring. Die große Unbekannte bleibt die finale Struktur: Wird ProSiebenSat.1 als eigenständige Tochter in die europäische Holding integriert oder droht eine Zerschlagung der Assets? Diese Unsicherheit lastet schwer auf dem Kurs, auch wenn die Trennung von Commerce-Beteiligungen die neue Marschrichtung "Entertainment only" unterstreicht.
Fazit: Tanz auf dem Vulkan
Die ProSiebenSat.1 Aktie hat sich mit dem Sprung auf 4,85 Euro etwas Luft verschafft, doch die Gefahr ist nicht gebannt. Der übergeordnete Abwärtstrend drückt weiterhin massiv auf die Stimmung. Für die Bullen gilt es nun, das Tief bei 4,58 Euro unter allen Umständen zu verteidigen. Bricht diese Marke, droht ein freier Fall Richtung 4 Euro. Die kommenden strategischen Schritte der neuen italienischen Führung dürften über Sein oder Nichtsein entscheiden.
ProSiebenSat1-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue ProSiebenSat1-Analyse vom 22. November liefert die Antwort:
Die neusten ProSiebenSat1-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für ProSiebenSat1-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 22. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
ProSiebenSat1: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...








