Der Bieterkampf um ProSiebenSat.1 hat eine entscheidende Wende genommen. Das Management des Medienkonzerns hat sich klar positioniert – und damit den Weg für eine mögliche Übernahme durch den italienischen Berlusconi-Konzern MFE geebnet. Doch was bedeutet diese Empfehlung für Aktionäre und den weiteren Verlauf des Übernahmepokers?

MFE-Offerte erhält offizielle Zustimmung

In einer überraschend klaren Stellungnahme haben sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 das nachgebesserte Angebot von MFE-MediaForEurope als "angemessen" bewertet. Diese Empfehlung kommt nicht von ungefähr – das Angebot wurde zuletzt deutlich attraktiver gestaltet:

  • Erhöhte Aktienkomponente: 1,3 MFE-A-Aktien je ProSiebenSat.1-Anteil
  • Unveränderte Barkomponente: 4,48 Euro je Aktie
  • Vollständige Übernahme aller ausstehenden Aktien

Basierend auf dem MFE-Kurs vom 4. August ergibt sich daraus ein Gesamtwert von etwa 8,07 Euro je Aktie – ein starker Aufschlag gegenüber den Niveaus vor den Übernahmegerüchten.

PPF im Abseits?

Die klare Empfehlung für MFE stellt den tschechischen Konkurrenten PPF vor massive Probleme. Dessen reines Barangebot von 7,00 Euro je Aktie wirkt nun deutlich unterlegen. Besonders brisant: PPF hatte bereits signalisiert, sein Angebot nicht nachbessern zu wollen.

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Während MFE einen paneuropäischen Medienverbund anstrebt, setzt PPF auf die eigenständige Weiterentwicklung von ProSiebenSat.1. Die Entscheidung des Managements zeigt: Die Vision der Italiener hat offenbar mehr Überzeugungskraft.

Countdown läuft

Die Aktionäre stehen nun vor einer folgenschweren Entscheidung. Bis zum 13. August haben sie Zeit, sich zwischen den konkurrierenden Angeboten zu entscheiden. Die jüngste Kursentwicklung der ProSiebenSat.1-Aktie – seit Jahresanfang ein Plus von über 50% – spiegelt die Erwartungen des Marktes wider.

Doch bleibt eine entscheidende Frage offen: Wird PPF angesichts der neuen Entwicklung doch noch ein überraschendes Gegenangebot vorlegen? Die nächsten Tage werden es zeigen.

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