PPF kapituliert, MFE erhöht den Druck - und mittendrin eine Aktie, die zwischen zwei völlig unterschiedlichen Übernahmeangeboten zerrieben wird. Während die Konkurrenten um die Kontrolle über den deutschen Medienkonzern kämpfen, bricht das operative Geschäft dramatisch ein. Wer gewinnt am Ende dieses turbulenten Bieterkampfs?

PPF gibt auf: Italiener am Zug

Der tschechische Finanzinvestor PPF hat seine Karten auf den Tisch gelegt - und dabei eine überraschende Schwäche gezeigt. Das Unternehmen erklärt sein 7,00 Euro-Angebot für "endgültig" und weigert sich, gegen das aufgestockte Angebot der italienischen MediaForEurope (MFE) anzukämpfen.

Diese Kapitulation verschafft den von der Berlusconi-Familie kontrollierten Italienern einen entscheidenden Vorteil. MFE bietet den Aktionären nun eine komplexe Mischung: 4,48 Euro in bar plus 1,3 MFE-A-Aktien je ProSiebenSat.1-Anteil. PPF kritisiert zwar die "fragliche Liquidität" der italienischen Papiere, doch die Tatsache bleibt: Der tschechische Investor hat den Kampf faktisch aufgegeben.

Die Frist für beide Angebote läuft noch bis zum 13. August - dann müssen die Aktionäre entscheiden.

Operative Zahlen schocken den Markt

Während die Übernahme-Schlacht die Schlagzeilen dominiert, offenbart ein Blick auf die Quartalszahlen das wahre Ausmaß der Krise. Die Bilanz des zweiten Quartals liest sich wie ein Horrorfilm für Investoren:

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Umsatzrückgang: Minus 7 Prozent auf 840 Millionen Euro• EBITDA-Kollaps: Das bereinigte operative Ergebnis stürzte um dramatische 40 Prozent auf nur noch 55 Millionen Euro ab• Kern des Problems: Das hochmargige TV-Werbegeschäft schwächelt massiv aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage

Diese Zahlen werfen eine brisante Frage auf: Kaufen die Bieter hier ein Unternehmen in der Krise oder eine Turnaround-Story?

Analysten völlig zerstritten

Die Expertenmeinungen driften so weit auseinander wie selten zuvor. JPMorgan bleibt optimistisch mit "Overweight" und einem Kursziel von 11,40 Euro - weit über beiden Übernahmeangeboten. AlsterResearch hob das Kursziel sogar von 7,00 auf 8,00 Euro an.

Doch die Schweizer UBS und Bernstein Research bleiben skeptisch mit "Neutral"-Einstufungen. Die Unsicherheit ist greifbar: Niemand weiß, ob die vom Management prognostizierte Erholung im zweiten Halbjahr tatsächlich eintreten wird.

Trotz der schwachen Performance zeigt die Aktie bemerkenswerte Stärke: Mit einem Plus von über 54 Prozent seit Jahresanfang profitiert sie klar vom Übernahmepoker. Doch was passiert, wenn einer der Bieter zurückzieht?

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