ProSiebenSat.1 Aktie: MFE übernimmt!

Der italienische Medienriese MFE setzt seinen Griff nach ProSiebenSat.1 konsequent fort. Mit der gestrigen Berufung zweier Vertrauter in den Aufsichtsrat macht die Berlusconi-Familie unmissverständlich deutlich: Die strategische Kontrolle über den deutschen Medienkonzern ist das Ziel. Während sich die Aktie noch immer weit unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 8,38 Euro bewegt, vollzieht sich im Hintergrund eine dramatische Machtverschiebung. Doch was bedeutet das konkret für die Zukunft von Deutschlands größtem Privatfernsehen?
MFE-Manager rückt ins Zentrum der Macht
Die Personalie spricht Bände: Simone Sole, Group Head of Finance und M&A bei MFE in Mailand, wurde gestern gerichtlich in den Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 bestellt. Gemeinsam mit dem Frankfurter M&A-Anwalt Michael Eifler ersetzt er zwei bisherige Mitglieder, die nach dem MFE-Übernahmeangebot ihre Mandate niedergelegt hatten.
Die strategische Tragweite dieser Besetzung:
- Direkte Kontrolle: MFE platziert seinen eigenen Finanz- und M&A-Experten im Kontrollgremium
- Italienische Expertise: Eiflers Spezialisierung auf italienische Investitionen in Deutschland ergänzt perfekt
- Mehr als 20 Jahre Medienerfahrung: Sole bringt umfangreiche Branchenkenntnisse mit
Aufsichtsratschefin Maria Kyriacou begrüßte die Ernennungen - und sprach dabei bezeichnenderweise von der "fortlaufenden Abstimmung mit unserer Mehrheitsaktionärin".
Operativer Druck verstärkt strategischen Wandel
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Der Zeitpunkt der Umbesetzung ist brisant. ProSiebenSat.1 steckt mitten in einer der schwierigsten Phasen seiner Unternehmensgeschichte. Erst im September musste der Konzern seine Jahresprognose kassieren, weil sich die erhoffte Erholung des Werbemarkts im entscheidenden vierten Quartal nicht einstellen wird.
Die Aktie spiegelt diese Unsicherheit wider: Mit 5,71 Euro liegt sie aktuell rund 32 Prozent unter ihrem Jahreshoch. Binnen eines Monats verlor das Papier knapp 18 Prozent an Wert.
Was kommt nach der Machtübernahme?
Mit den MFE-Vertrauten im Aufsichtsrat dürfte die strategische Neuausrichtung nun deutlich beschleunigen. Marktbeobachter rechnen mit weiteren M&A-Aktivitäten, einer möglichen Integration in die MFE-Strukturen oder grundlegenden Änderungen der Dividendenpolitik.
Der nächste Lackmustest steht bereits fest: Am 13. November präsentiert ProSiebenSat.1 die Q3-Zahlen. Diese werden zeigen, ob der operative Turnaround gelingt - während im Hintergrund die italienischen Eigentümer ihre Vision für Europas Medienlandschaft vorantreiben.
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