Die Übernahme ist in trockenen Tüchern, doch der Ausverkauf geht weiter. Während MediaForEurope triumphiert und seinen Griff um ProSiebenSat1 fester schnürt, senden die eigenen Manager ein verstörendes Signal: Sie verkaufen ihre Aktien und kehren dem Unternehmen den Rücken. Gleichzeitig ziehen auch die Analysten die Reißleine. Was wissen die Insider, was der Markt übersieht?

Exodus in der Führungsetage schockt Anleger

Die Pflichtmitteilungen vom gestrigen Dienstag lesen sich wie ein Abschiedsbrief der ProSiebenSat1-Spitze. Vorstandsmitglieder Hubertus M. Habets, Markus Breitenecker und Martin Mildner haben ihre Aktien im Rahmen des MFE-Übernahmeangebots verkauft. Statt unter der neuen italienischen Führung zu bleiben und auf eine Wende zu setzen, wählen sie den Ausstieg.

Diese Verkäufe sind mehr als nur Routine-Transaktionen. Sie senden ein klares Signal an den Markt: Selbst die eigenen Manager scheinen wenig Vertrauen in die Zukunft des Konzerns unter dem neuen Mehrheitseigner zu haben. Wer könnte die interne Lage besser einschätzen als diejenigen, die täglich mit den operativen Herausforderungen konfrontiert sind?

Analysten kapitulieren: Von Hold zu Sell

Parallel zum Führungs-Exodus vollzog Warburg Research eine dramatische Kehrtwende. Die Aktie wurde von "Hold" direkt auf "Sell" herabgestuft – ein vernichtendes Urteil für ein Unternehmen, dessen Übernahmeschlacht gerade erst beendet wurde.

Diese Abstufung ist besonders brisant, da sie zeitlich mit den Insider-Verkäufen zusammenfällt. Die Experten sehen offenbar massive operative Risiken, die auch durch die neue Eigentümerstruktur nicht gelöst werden können. Die Zweifel an MFEs Sanierungsfähigkeiten wachsen.

MFE-Triumph wird zum Albtraum

Die Fakten sprechen eigentlich für Klarheit: MediaForEurope hält nach der finalisierten Übernahme stolze 75,61 Prozent an ProSiebenSat1. Die monatelange Schlacht um die Kontrolle ist entschieden. Doch statt Erleichterung herrscht Panik.

Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Übernahme komplett: MFE kontrolliert 75,61% der Anteile
- Management-Exodus: Mehrere Vorstandsmitglieder verkaufen ihre Aktien
- Analyst-Schock: Warburg stuft von "Hold" auf "Sell" ab
- Vision vs. Realität: Europäische TV-Plattform gegen US-Streaming-Riesen geplant

Kann MFE das Ruder herumreißen?

Die Familie Berlusconi mag mit ihrer MediaForEurope-Gruppe große Pläne für eine europäische TV-Allianz schmieden. Doch die Realität sieht düster aus: Sowohl interne Führungskräfte als auch externe Analysten zweifeln an einer schnellen Wende.

Der Kursverfall der letzten Wochen spiegelt diese Skepsis wider. Trotz der jahrelang anhaltenden positiven Entwicklung – die Aktie gewann über die vergangen zwölf Monate immerhin rund 36 Prozent – scheint das Vertrauen nun zu schwinden.

Die zentrale Frage bleibt: Wenn selbst die eigenen Manager das sinkende Schiff verlassen, welche Chancen hat MFE wirklich, ProSiebenSat1 wieder auf Erfolgskurs zu bringen?

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