Die Uhr tickt für ProSiebenSat1-Aktionäre: In nur neun Tagen endet eine der spannendsten Übernahmeschlachten des deutschen Medienmarktes. Während sich MediaForEurope (MFE) und PPF Group ein erbittertes Bietergefecht liefern, haben die ursprünglichen Geschäftszahlen des Senders längst an Bedeutung verloren. Wer macht das Rennen – und was bedeutet das für die Anleger?

MFE spielt den Joker aus

Der Berlusconi-Clan zeigt seine ganze Entschlossenheit: MFE hat sein Angebot drastisch nachgebessert und bietet nun 1,3 statt der ursprünglich geplanten 0,4 MFE-A-Aktien pro ProSiebenSat1-Anteil. Die Barkomponente bleibt bei 4,48 Euro unverändert. Diese aggressive Strategie macht deutlich: Die Italiener wollen den Deal um jeden Preis – und setzen auf die Vision erheblicher Synergien in Werbung und Technologie.

PPF kontert mit der sicheren Variante

Der tschechische Investor PPF hält dagegen und setzt auf Verlässlichkeit: 7 Euro pro Aktie – bar auf die Hand, ohne Wenn und Aber. Die Auszahlung soll bis spätestens 28. August erfolgen. Eine klare Botschaft an risikoaverse Investoren, die keine Lust auf das Kursspiel mit italienischen Medienaktien haben.

Bernstein sieht nur Übernahmefantasie

Die Experten von Bernstein Research haben reagiert und ihr Kursziel auf 8,15 Euro angehoben – allerdings mit einem wichtigen Zusatz: Die Bewertung von "Market-Perform" bleibt bestehen. Der Grund? Das höhere Kursziel reflektiert ausschließlich das verbesserte MFE-Angebot, nicht etwa eine bessere operative Perspektive des Unternehmens.

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Die wichtigsten Fakten im Überblick:

  • Deadline: Beide Angebote laufen am 13. August 2025 aus
  • MFE-Deal: Höhere Aktienkomponente bedeutet mehr Risiko, aber auch größere Chancen
  • PPF-Sicherheit: 7 Euro Barauszahlung ohne weitere Unwägbarkeiten
  • Kursentwicklung: Über 50% Plus seit Jahresanfang zeigen die Übernahmefantasie

Schwache Zahlen befeuern die Jagd

Die Übernahmeschlacht kommt zur rechten Zeit – zumindest aus Sicht der Bieter. ProSiebenSat1 kämpft mit erheblichen operativen Problemen: Der Umsatz sackte im zweiten Quartal um 7 Prozent auf 840 Millionen Euro ab, das bereinigte EBITDA brach sogar um 40 Prozent ein. Hauptschuldiger ist die anhaltende Krise im lukrativen TV-Werbegeschäft.

Einzig die Streaming-Plattform Joyn sorgt für Hoffnung: 62 Prozent Plus bei den werbefinanzierten Umsätzen zeigen, dass die digitale Transformation durchaus Früchte trägt. Doch reicht das für eine eigenständige Zukunft?

Die Antwort darauf müssen die Aktionäre bis zum 13. August geben – dann fällt die Entscheidung über die Zukunft des Münchener Medienkonzerns. Bei einem aktuellen Kurs von 8 Euro bewegt sich die Aktie bereits nahe ihrem 52-Wochen-Hoch und spiegelt die Übernahmeprämie voll wider.

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