Die Porsche SE schockt mit einem radikalen Strategiewechsel: Nach einem Gewinneinbruch von 84 Prozent will die Holding jetzt ins Rüstungsgeschäft einsteigen. Statt nur auf Volkswagen und Porsche zu setzen, soll eine ganze Investmentplattform für Verteidigungs- und Sicherheitstechnologie entstehen. Doch kann dieser Befreiungsschlag die strukturellen Probleme der Beteiligungsgesellschaft wirklich lösen?

Dramatischer Absturz zwingt zum Umdenken

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im ersten Halbjahr 2025 sackte das Konzernergebnis der Porsche SE von 2,1 Milliarden Euro auf magere 338 Millionen Euro ab. Ein Einbruch, der die operative Schwäche der Kernbeteiligungen Volkswagen und Porsche AG schonungslos offenlegt. Die Konsequenz: Die Jahresprognose musste deutlich auf 1,6 bis 3,6 Milliarden Euro zusammengestrichen werden.

Für Vorstandschef Hans Dieter Pötsch war dies offenbar der Weckruf für eine fundamentale Neuausrichtung. "Verteidigungsfähigkeit, Sicherheit und europäische Resilienz" – diese Begriffe fallen nun häufiger in den Strategiepapieren der traditionellen Auto-Holding.

Vom Autoinvestor zum Rüstungsplayer?

Erste Schritte hat die Porsche SE bereits unternommen. Über Beteiligungen an Technologieunternehmen wie Isar Aerospace und Quantum Systems ist man bereits in Dual-Use-Technologien investiert. Doch das soll nur der Anfang sein.

Die geplanten Schwerpunkte der neuen Rüstungsstrategie:

  • Satellitenaufklärung und Überwachungstechnologie
  • Fortgeschrittene Sensorik für militärische Anwendungen
  • Cybersecurity-Lösungen für kritische Infrastrukturen
  • Spezialisierte Logistik- und Versorgungssysteme

Um den Einstieg zu beschleunigen, plant das Management eine eigenständige Investmentplattform für aufstrebende Rüstungsunternehmen – teilweise in Kooperation mit anderen Family Offices.

Analysten bleiben skeptisch

Die Börse reagierte verhalten auf die Ankündigung. Nach kurzzeitiger Befestigung fiel die Aktie wieder zurück und notiert bei 45,74 Euro. Die DZ Bank dämpfte die Euphorie zusätzlich mit einer Kurszielreduzierung von 38 auf 37 Euro – und beließ die Einstufung bei "Halten".

Analyst Michael Punzet sieht das Kernproblem ungelöst: Der hohe Bewertungsabschlag gegenüber den Hauptbeteiligungen bleibt bestehen, kurzfristige Katalysatoren für eine Verbesserung fehlen. Zusätzlich droht im September der Abstieg vom DAX in den MDAX.

Verzweiflungstat oder strategischer Geniestreich?

Die Diversifizierung in den boomenden Rüstungssektor klingt auf dem Papier verlockend. Europa investiert Hunderte Milliarden in die Verteidigungsfähigkeit, die Margen sind attraktiv, die Auftragsbücher oft über Jahre gefüllt. Doch ob eine traditionelle Auto-Holding die nötige Expertise für komplexe Wehrtechnik-Investments mitbringt, bleibt fraglich.

Die Porsche SE steht vor einer Richtungsentscheidung: Gelingt die Transformation zum diversifizierten Technologieinvestor, oder bleibt sie gefangen in der Abhängigkeit von schwächelnden Automobilriesen?

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