Porsche AG Aktie: Stockende Fortschritte
Der Sportwagenbauer meldet einen Gewinneinbruch von 96 Prozent und rote Zahlen im dritten Quartal. Dennoch reagiert die Aktie mit überraschender Stärke und legt nachbörslich sogar zu. Was steckt hinter dieser paradoxen Reaktion?
Das Ergebnis nach Steuern ist in den ersten neun Monaten um 95,9 Prozent auf magere 114 Millionen Euro eingebrochen. Verantwortlich dafür sind Sonderbelastungen von 2,7 Milliarden Euro - Folgekosten der strategischen Neuausrichtung. Von Juli bis September rutschte das operative Ergebnis sogar auf minus 966 Millionen Euro ab, nachdem es im Vorjahr noch bei plus 974 Millionen Euro gelegen hatte.
Trotz dieser dramatischen Zahlen zeigt sich die Aktie erstaunlich robust und legte nachbörslich um 3,76 Prozent auf 46,90 Euro zu. Die Investoren scheinen die Verluste als notwendiges Übel zu akzeptieren.
Der teure Strategieschwenk
Haupttreiber der Belastungen ist die Kehrtwende bei der Elektrostrategie. Noch-Chef Oliver Blume kassierte die ambitionierten E-Auto-Ziele und verschob neue Modelle. Stattdessen setzt der Konzern wieder verstärkt auf Verbrenner - bis weit ins nächste Jahrzehnt hinein. Die geplante Batteriefertigung wurde gleich ganz begraben.
Diese Neuausrichtung kostet richtig Geld: Für das Geschäftsjahr 2025 kalkuliert das Management mit weiteren Sonderkosten von etwa 3,1 Milliarden Euro. Finanzvorstand Jochen Breckner rechtfertigt den Kurs: "Wir nehmen bewusst vorübergehend schwächere Finanzkennzahlen in Kauf, um langfristig Porsches Resilienz und Profitabilität zu stärken."
China-Desaster drückt Absatz
Abseits der Sonderkosten kämpft der Sportwagenhersteller mit operativen Problemen. Die Verkaufszahlen sind in den ersten neun Monaten um sechs Prozent auf 215.500 Fahrzeuge gesunken. Besonders bitter: In China brachen die Auslieferungen um 26 Prozent auf nur noch 32.200 Wagen ein.
Die Ursachen sind vielschichtig. Heimische Konkurrenten drängen mit aggressiven Rabatten in den Luxusmarkt. Gleichzeitig bremst die Immobilienkrise das Kaufverhalten wohlhabender Chinesen. Blume fasste die Lage drastisch zusammen: "In China ist der Luxusmarkt komplett eingebrochen."
Rotstift und neue Hoffnung
Die Konsequenzen sind bereits eingeleitet. Bis 2029 sollen in Stuttgart 1.900 Stellen sozialverträglich abgebaut werden. Die Verträge von 2.000 befristeten Mitarbeitern laufen aus. Ein weiteres Sparprogramm ist in Vorbereitung.
Dennoch zeigt sich das Management optimistisch. Breckner erwartet, dass der Tiefpunkt in diesem Jahr durchschritten wird und sich die Lage ab 2026 spürbar verbessert. Als Unterstützung hat Porsche die Verkaufspreise für das Modelljahr 2026 angehoben - vor allem wegen der US-Einfuhrzölle.
Die operative Marge soll 2024 zwischen null und zwei Prozent liegen. Im kommenden Jahr dürfte eine "hohe einstellige" Marge realistisch sein. Für die Rückkehr zu zweistelligen Margen braucht es aber noch länger.
Der Führungswechsel steht bereits fest: Ende des Jahres übergibt Blume den Chefposten und konzentriert sich voll auf Volkswagen. Anfang 2026 übernimmt der frühere McLaren-Manager Michael Leiters das Ruder bei dem angeschlagenen Sportwagenbauer.
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