Porsche AG Aktie: Herausfordernde Phase
Porsche steckt in der schwersten Krise seiner Geschichte. Ein operativer Verlust von 966 Millionen Euro im dritten Quartal – wo vor einem Jahr noch fast eine Milliarde Gewinn stand. Die operative Marge ist von über 15 Prozent auf katastrophale 0,2 Prozent eingebrochen. Jetzt kommt der Führungswechsel: Dr. Michael Leiters übernimmt zum Jahreswechsel das Ruder von Oliver Blume. Kann der ehemalige Ferrari-CTO und McLaren-Chef den Traditionshersteller aus dem Tal der Tränen führen?
Der dramatische Absturz in Zahlen
Die Quartalszahlen vom 24. Oktober zeichnen ein düsteres Bild. Analysten hatten mit einem Verlust von 611 Millionen Euro gerechnet – die Realität übertraf selbst die pessimistischsten Erwartungen. In den ersten neun Monaten 2025 schrumpfte der operative Gewinn von 4,035 Milliarden Euro auf magere 40 Millionen Euro. Der Umsatz sank auf 26,86 Milliarden Euro, ein Minus von sechs Prozent.
Hauptverantwortlich für das Desaster: strategische Neuausrichtung mit drastischen Folgen. Rund 2,7 Milliarden Euro außergewöhnliche Aufwendungen belasten das Ergebnis. Bis Jahresende könnten daraus 3,1 Milliarden Euro werden.
Die Schlüsselprobleme auf einen Blick:
- Operative Umsatzrendite von einst 14,1% auf 0,2% abgestürzt
- China-Verkäufe brechen um 26% ein
- US-Importzölle kosten 700 Millionen Euro
- Dividende wird "deutlich" niedriger als 2,31 Euro je Vorzugsaktie
Strategische Kehrtwende: Abschied vom E-Traum
Was ist schiefgelaufen? Porsche hatte sich verkalkuliert – massiv. Die ursprüngliche Vision: 80 Prozent Elektroanteil bis 2030. Doch die Realität holte den Sportwagenhersteller ein. Kunden wollen weiterhin den Sound und das Fahrgefühl von Verbrennungsmotoren. Besonders bei Porsche, wo emotionale Faktoren kaufentscheidend sind.
Die Konsequenz: Eine Rolle rückwärts, die Milliarden kostet. Statt Vollgas-Elektrifizierung setzt Porsche nun auf einen "ausgewogenen Mix" aus Verbrennern, Plug-in-Hybriden und E-Autos. Die Produktpalette wird gezielt um "markenprägende Fahrzeugmodelle mit Verbrennungsmotoren" erweitert. CFO Dr. Jochen Breckner gibt sich kämpferisch: "Wir erwarten, dass 2025 der Tiefpunkt ist, dem ab 2026 eine spürbare Verbesserung für Porsche folgt."
Kann Leiters die Wende schaffen?
Der Führungswechsel kommt nicht überraschend. Investoren hatten seit langem die Doppelbelastung von Oliver Blume als CEO von Porsche und VW kritisiert. Jetzt konzentriert sich Blume ausschließlich auf den Konzern, während Michael Leiters ab 1. Januar 2026 Porsche übernimmt.
Leiters bringt beeindruckende Referenzen mit: Drei Jahre CEO bei McLaren, davor über acht Jahre CTO bei Ferrari. Besonders wertvoll: Der 57-Jährige kennt Porsche von innen. 13 Jahre arbeitete er bereits für den Sportwagenhersteller, verantwortete die Entwicklung der Cash-Cows Macan und Cayenne. Diese SUV-Modelle sichern heute noch Porsches Existenz.
Leiters' Herausforderungen:
- Rückkehr zu zweistelligen Margen
- Neuausrichtung der Produktpalette zwischen E-Mobilität und Tradition
- Bewältigung der China-Krise (26% Verkaufsrückgang)
- Effizienzsteigerung durch "Zukunftspaket" mit Arbeitnehmervertretern
Die Erholung lässt auf sich warten
Für 2026 wagt das Management eine vorsichtige Prognose: Die operative Marge soll in den "hohen einstelligen Prozentbereich" klettern. Klingt bescheiden für einen Konzern, der jahrelang Renditen von über 15 Prozent erzielte. Erst ab 2028 soll das neue Antriebsportfolio seine volle Wirkung entfalten.
Die Aktie notiert aktuell bei 46,36 Euro und damit weit entfernt vom 52-Wochen-Hoch von 63,34 Euro im November 2024 – ein Minus von knapp 27 Prozent. Seit Jahresbeginn verlor der Titel über 20 Prozent an Wert. Die Volatilität von 32,37 Prozent spiegelt die Nervosität der Anleger wider.
Bleibt die Frage: Ist 2025 wirklich der Tiefpunkt? Oder folgen weitere böse Überraschungen? Die nächsten Quartalszahlen für Q4 werden zeigen, ob die strategische Neuausrichtung erste Früchte trägt – oder ob Porsche noch tiefer in die Krise rutscht.
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