Der brasilianische Ölriese Petrobras meldet Produktionsrekorde – doch ausgerechnet jetzt droht ein Handelskrieg mit den USA die Erfolgsstory zu torpedieren. Die Zahlen sind stark, die Unsicherheit aber groß. Kann sich das Unternehmen gegen die politischen Risiken behaupten?

Produktion auf Rekordkurs

Die operativen Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im zweiten Quartal steigerte Petrobras die Öl- und Gasproduktion auf 2,909 Millionen Barrel Öläquivalent pro Tag – ein Plus von 7,8% gegenüber dem Vorjahr. Der Wachstumsmotor läuft auf Hochtouren, neue Produktionsschiffe zahlen sich aus.

Besonders beeindruckend entwickelt sich das Geschäft in den brasilianischen Gewässern: Die Förderung von Rohöl und Erdgasflüssigkeiten kletterte um 7,6% auf 2,320 Millionen Barrel täglich.

Pre-Salt-Schichten als Goldgrube

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in den Pre-Salt-Lagerstätten vor der brasilianischen Küste. Diese Tiefsee-Vorkommen katapultierten die Ölproduktion um 8,8% auf 1,974 Millionen Barrel pro Tag nach oben. Die milliardenschweren Investitionen in die Offshore-Felder zahlen sich direkt aus – ein Signal, das an den Märkten nicht unbemerkt blieb.

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Auch beim Absatz läuft es rund: Das Verkaufsvolumen stieg um 1,6% auf 2,983 Millionen Barrel täglich. Die gesteigerte Produktion findet also ihre Abnehmer.

Trump-Drohung belastet Ausblick

Doch über den Erfolgszahlen ziehen dunkle Wolken auf. Die Drohung der USA, 50%ige Zölle auf brasilianische Importe zu verhängen, könnte die Exportdynamik drastisch verändern. Im Extremfall würden brasilianische Rohölexporte in die USA – dem drittgrößten Absatzmarkt – komplett zum Erliegen kommen.

Die direkten Auswirkungen auf Petrobras scheinen zunächst begrenzt: Nur 4% der Rohölexporte gingen im ersten Quartal 2025 in die USA. Doch die indirekten Folgen eines Handelskonflikts könnten erhebliche Verwerfungen auslösen – bestimmte brasilianische Ölsorten könnten um über 30 Dollar je Barrel teurer werden.

Die Märkte reagieren nervös auf diese Ungewissheit und strafen die grundsätzlich positive operative Entwicklung ab.

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