Petrobras Aktie: Politischer Sturm über Brasiliens Öl-Riese

Die Regierung in Brasilien greift nach der Kontrolle über den staatlichen Ölgiganten Petrobras - und die Märkte reagieren mit blanken Nerven. Die überraschende Ernennung eines regierungstreuen Aufsichtsratsvorsitzenden nährt alte Ängste vor politischer Einmischung, während das Unternehmen gleichzeitig seine Produktionsmaschinerie auf Hochtouren bringt. Steht Petrobras vor einem Zerreißakt zwischen Staatsinteressen und Aktionärsbelangen?
Machtpoker im Aufsichtsrat
Bruno Moretti, enger Vertrauter der aktuellen Regierung und Sonderberater im Büro des Präsidenten, übernimmt den Vorsitz im Aufsichtsrat von Petrobras. Für Anleger ist diese Personalie ein rotes Tuch: Sie fürchten eine Wiederholung der politisch motivierten Dividendensperren vergangener Jahre und einen Verlust der unternehmerischen Autonomie. Die Ernennung bis zur nächsten Hauptversammlung signalisiert klar die Absicht, den Ölriesen enger an nationale Prioritäten zu binden - sehr zum Missfallen der Märkte.
Produktionsoffensive als Rettungsanker
Während die Führungsfrage für Unruhe sorgt, setzt CEO Magda Chambriard unbeirrt auf operative Stärke. Ihre Strategie: Mit massiven Produktionssteigerungen die Cashflows ankurbeln und so das Unternehmen durch den aktuellen Ölmarkt-Überschuss manövrieren. Die Zahlen geben ihr recht: Bereits im zweiten Quartal legte die Förderung um 7,6 Prozent auf 2,3 Millionen Barrel pro Tag zu.
Noch ist das Ende der Fahnenstange nicht erreicht. Zwei neue FPSO-Schiffe sollen die Produktion im Riesenfeld Buzios bis Ende 2025 oder Anfang 2026 auf über eine Million Barrel täglich hochschrauben. Parallel verhandelt Petrobras mit Partnern über Kapazitätserweiterungen auf drei weiteren Plattformen. Alle Projekte bleiben profitabel, solange der Ölpreis über 45 Dollar je Barrel bleibt.
Zukunftsprojekt Amazonas: Bohrung unter Beobachtung
In der Foz do Amazonas Region spitzt sich unterdessen eine entscheidende Weichenstellung zu. Petrobras führt derzeit eine Notfallübung durch - den letzten Schritt vor der Vergabe einer Explorationslizenz durch die Umweltbehörde Ibama. Diese Region birgt enormes Potenzial für neue Öl- und Gasfunde, die für die langfristige Produktionsperspektive des Unternehmens entscheidend sein könnten, da die bestehenden Felder voraussichtlich um 2030 ihren Peak erreichen.
Trotz der politischen Unsicherheiten und eines schwachen zweiten Quartals sehen Analysten von UBS weiterhin Potenzial. Die Bank senkte zwar ihr Kursziel von 15,80 auf 14,40 Dollar, hält aber an ihrer "Buy"-Einstufung fest. Die Frage bleibt: Kann die operative Stärke die politischen Risiken aufwiegen?
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