Der brasilianische Ölriese Petrobras rüstet sich für einen massiven Produktionsschub – doch die Anleger bleiben skeptisch. Während das Unternehmen seine Förderkapazitäten deutlich ausbaut und vom Management sogar Sonderdividenden in Aussicht gestellt werden, drücken die aktuellen Ölpreise auf die Stimmung. Kann Petrobras die großen Versprechen einhalten?

Produktionsoffensive nimmt Fahrt auf

Der Konzern treibt den Ausbau seiner Förderinfrastruktur konsequent voran. Ein Schlüsselprojekt ist die P-78 FPSO-Plattform, die bereits von Singapur aus in Richtung des Búzios-Feldes im Santos-Becken unterwegs ist. Die schwimmende Produktions- und Lagereinheit soll ab Dezember 2025 täglich 180.000 Barrel Öl fördern und 7,2 Millionen Kubikmeter Gas verarbeiten.

Diese Erweiterung würde die installierte Kapazität des Feldes um etwa 18 Prozent steigern – ein erheblicher Sprung für das ohnehin schon produktive Búzios-Feld. Mit der Besatzung bereits an Bord soll der Produktionsstart planmäßig erfolgen.

Sonderdividenden-Poker um Ölpreis

Besonders interessant für Anleger: CEO Magda Chambriard kündigte an, dass Petrobras "große Anstrengungen" unternehmen werde, um noch in diesem Jahr außerordentliche Dividenden auszuschütten. Allerdings dämpfen Analysten die Erwartungen – bei den aktuellen Ölpreisen erscheint dies unrealistisch.

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Für Sonderdividenden müsste der Brent-Ölpreis bei etwa 80 Dollar je Barrel stabilisieren. Aktuell notiert Brent jedoch nur bei 68,60 Dollar – ein deutlicher Abstand zur kritischen Marke.

Institutionelle Investoren zeigen Vertrauen

Trotz der Herausforderungen setzt der New York State Common Retirement Fund ein starkes Zeichen: Der Pensionsfonds erwarb über 2 Millionen Petrobras-Aktien und signalisiert damit Vertrauen in die langfristige Strategie des Konzerns.

Gleichzeitig verdeutlichen verschobene Umwelttests im Amazonas-Becken die komplexen regulatorischen Rahmenbedingungen, unter denen Petrobras operiert. Der ursprünglich geplante Test für ein simuliertes Ölleck wurde auf August verschoben.

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