Während der globale Spirituosenmarkt stöhnt, feiert eine Tochter des französischen Getränkeriesen Rekordumsätze. Doch der scheinbare Lichtblick trügt: Parallel erschüttert ein juristischer Rückschlag im Milliardenmarkt Indien das Unternehmen. Steht Pernod Ricard vor einer strategischen Zerreissprobe?

Die Antwort liegt in drei jüngsten Entwicklungen, die das widersprüchliche Bild des Konzerns prägen.

Nordamerika-Tochter mit beeindruckender Gegenperformance

Während der kanadische Spirituosenmarkt im letzten Quartal einen Wertverlust von 5% hinnehmen musste, lieferte Corby Spirit and Wine eine Gegenperformance ab. Die mehrheitlich von Pernod Ricard kontrollierte Tochter meldete für das am 30. Juni beendete Geschäftsjahr Rekordumsätze von 246,8 Millionen CAD - ein Plus von 8%.

Noch beeindruckender: Das organische Wachstum im vierten Quartal beschleunigte sich auf 6%. Treiber dieser Entwicklung:
- Starke Präsenz in den Verkaufsregalen
- Gezielte lokale Handelsmaßnahmen
- Erfolgreiche Integration der Übernahme der RTD-Marke Nude

Besonders das Ready-to-Drink-Segment verzeichnete zweistellige Zuwächse und demonstrierte damit die Widerstandsfähigkeit des Portfolios in schwierigen Marktumgebungen.

Juristische Niederlage im wichtigen Indien-Markt

Doch nicht alle Nachrichten waren positiv. Aus Indien erreicht den Konzern ein herber Rückschlag: Der Oberste Gerichtshof wies einen Markenschutzantrag von Pernod Ricard India ab. Das Unternehmen hatte versucht, den Verkauf des Whiskys "London Pride" zu blockieren.

Die Richter entschieden, dass Name und Verpackung nicht täuschend ähnlich zu Pernod Ricards Marken "Blenders Pride" und "Imperial Blue" seien. Diese Niederlage im wichtigen indischen Markt unterstreicht die Herausforderungen, denen etablierte Markeninhaber gegenüberstehen. Das Gericht betonte, dass Premium-Whisky-Konsumenten sehr wohl in der Lage seien, Marken zu unterscheiden.

Vinarchy: Strategische Fokussierung oder Abschottung?

Die vielleicht bedeutendste Weichenstellung vollzog sich jedoch im Weingeschäft. Mit der Gründung von Vinarchy schafft Pernod Ricard Fakten: Das neue globale Weinunternehmen entstand durch die Integration von Accolade Wines und den ehemaligen Weingeschäften des Konzerns in Australien, Neuseeland und Spanien.

Vinarchy präsentiert sich mit jährlichen Nettoverkäufen von über 1,5 Milliarden AUD als einer der weltweit größten Weinspezialisten. Doch was bedeutet dieser Schritt wirklich?

Die Auslagerung verdeutlicht die klare Strategie von Pernod Ricard: Fokussierung auf das margenstärkere Spirituosengeschäft und Ressourcenfreisetzung für strategische Wachstumsbereiche. Eine clevere Portfoliooptimierung - oder der Beginn einer strategischen Neupositionierung?

Die Aktie notierte zuletzt bei 101,60 Euro und bleibt damit deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 139,30 Euro. Die jüngsten Entwicklungen zeigen: Während in einigen Bereichen Stärke demonstriert wird, kämpft der Konzern an anderen Fronten mit erheblichen Herausforderungen. Die Frage ist: Welche dieser Kräfte wird die Zukunft des Spirituosenriesen prägen?

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