Palantir Aktie: Strategien greifen!
Palantir bleibt einer der prominentesten Profiteure des KI-Booms. Neue Großaufträge aus dem Regierungsbereich, eine Erweiterung in Richtung Infrastruktur und starkes Wachstum schüren Fantasie – zugleich wird die Bewertung immer ambitionierter. Wie belastbar ist diese Kombination aus operativer Stärke und hohem Kursniveau?
Navy-Großauftrag als Wachstumstreiber
Ein zentraler Impuls im Dezember kommt von der US-Marine. Die Navy investiert 448 Millionen US‑Dollar in ein neues Shipbuilding Operating System (ShipOS), das auf Palantirs Software aufsetzt. Das Projekt wird im Rahmen des Maritime Industrial Base Program in Zusammenarbeit mit NAVSEA gesteuert und soll die Schiffbauprozesse mit Hilfe von KI und Datenintegration modernisieren.
Erste Pilotprojekte zeigen, warum dieser Auftrag an der Börse Beachtung findet. Bei General Dynamics Electric Boat wurde die Planung von Zeitabläufen von 160 manuellen Stunden auf unter zehn Minuten verkürzt. In der Portsmouth Naval Shipyard sank die Bearbeitungszeit für Materialprüfungen von mehreren Wochen auf weniger als eine Stunde. Zudem werden Daten aus ERP-Systemen, Altdatenbanken und operativen Quellen in einer Plattform zusammengeführt.
Solche tief in die Abläufe eingebetteten Systeme gelten als schwer austauschbar. Ist ShipOS einmal flächendeckend implementiert, entsteht ein „klebriges“ Geschäftsmodell, das langfristige Einnahmen und hohe Wechselbarrieren verspricht.
Ausbau Richtung KI-Infrastruktur
Parallel versucht Palantir, sich nicht nur als Anbieter von KI-Software, sondern auch als Akteur im Aufbau von KI-Infrastruktur zu positionieren. Unter dem Namen „Chain Reaction“ arbeitet das Unternehmen mit Nvidia und CenterPoint Energy zusammen.
Ziel ist es, an der Schnittstelle von Enterprise-KI und physischer Infrastruktur anzusetzen – also dort, wo Rechenleistung, Energienetze und KI-Anwendungen zusammenkommen. Aus Marktsicht erweitert Palantir damit sein adressierbares Geschäftsfeld deutlich über klassische Softwareverträge hinaus.
Quartalszahlen unterstreichen Dynamik
Die jüngsten Zahlen zum dritten Quartal 2025 liefern den operativen Unterbau für die aktuelle Bewertung. Der Umsatz stieg auf 1,18 Milliarden US‑Dollar, ein Plus von 63 % im Jahresvergleich. Besonders stark wuchs das US‑Geschäft mit Unternehmenskunden, das sich mit 397 Millionen Dollar mehr als verdoppelte (+121 %). Die US‑Regierungssparte legte auf 486 Millionen Dollar zu (+52 %).
Auch die Profitabilität zieht an: Der bereinigte freie Cashflow lag bei 540 Millionen Dollar, was einer Marge von 46 % entspricht. Im US‑kommerziellen Bereich summiert sich der verbleibende Vertragswert („Remaining Deal Value“) auf 3,6 Milliarden Dollar – ein Anstieg von 199 % gegenüber dem Vorjahr.
Die Vertragsdynamik ist hoch: Im Quartal wurden 204 Abschlüsse mit einem Volumen von mindestens 1 Million Dollar gemeldet, davon 91 Deals über 5 Millionen und 53 über 10 Millionen Dollar. Diese Breite deutet darauf hin, dass das Wachstum nicht auf wenigen Großkunden basiert, sondern breiter abgestützt ist.
Rückenwind durch US‑Regierung
Auch auf politischer Ebene bleibt Palantir eng an die US‑Regierung angedockt. Die Personalbehörde OPM hat mit der „U.S. Tech Force“ eine neue Initiative gestartet, die technologische Expertise in den Staatsdienst holen soll. Palantir zählt zu den ersten privaten Partnern dieses Programms.
Damit verstärkt sich das Bild eines Unternehmens, das klar auf die digitale Transformation der US‑Verwaltung und -Behörden ausgerichtet ist. Für Anleger ist das insofern relevant, als die Regierungsausgaben für KI und Datenplattformen ein wesentlicher Wachstumstreiber bleiben dürften.
Bewertung sorgt für Diskussionsstoff
Trotz dieser Fundamentaldaten sorgt die Bewertung für intensive Debatten. Palantir kommt derzeit auf eine Marktkapitalisierung von über 460 Milliarden US‑Dollar und liegt damit über etablierten Schwergewichten wie Coca-Cola oder Bank of America. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der vergangenen zwölf Monate liegt bei über 430, der Forward-Multiplikator immer noch bei über 200. Der Unternehmenswert im Verhältnis zum erwarteten Umsatz nähert sich dem 70‑Fachen.
Analysten reagieren darauf mit vorsichtiger Tonlage, auch wenn Kursziele angehoben wurden. Die Deutsche Bank erhöhte ihr Ziel auf 200 Dollar und bleibt bei „Hold“. Goldman Sachs hob auf 188 Dollar an, Citigroup auf 210 Dollar – beide mit neutraler Einstufung. Im Schnitt liegt das Konsenskursziel bei 172,28 Dollar.
Von 27 beobachtenden Analysten sprechen sich 7 für „Kauf“ aus, 17 empfehlen eine neutrale Haltung, 3 warnen mit „Verkaufen“. Das zeigt, dass die starke operative Entwicklung zwar anerkannt wird, viele Experten die hohe Bewertung aber kritisch sehen.
Technisches Bild: Trend stark, RSI heiß
Charttechnisch zeigt sich ein intakter Aufwärtstrend. In den vergangenen 30 Tagen legte die Aktie um gut 22 % zu, auf Wochensicht sind es knapp 6 %. Seit Jahresanfang steht ein Plus von rund 125 % zu Buche. Der Schlusskurs vom Freitag lag bei 165,20 Euro, damit etwa 8 % unter dem 52‑Wochen-Hoch von 179,86 Euro Anfang November. Vom Tief bei 63,61 Euro im Januar ist der Titel allerdings weit entfernt.
Auffällig ist das überkaufte Niveau im kurzfristigen Bild: Der 14‑Tage‑RSI liegt mit 78,8 klar im oberen Bereich. Gleichzeitig notiert die Aktie rund 26 % über dem 200‑Tage‑Durchschnitt und knapp 7 % über dem 50‑Tage‑Schnitt. Technisch signalisiert das einen starken Trend, aber auch eine gewisse Überhitzung auf kurzer Sicht.
Im US‑Chart wird zusätzlich eine „Cup‑with‑Handle“-Formation diskutiert, mit einem möglichen Kaufsignal um 190,39 Dollar. Bereits im Dezember hat die Aktie sowohl die 21‑Tage‑EMA als auch die 50‑Tage‑Linie wieder zurückerobert und bleibt trotz der jüngsten Konsolidierung nur wenige Prozent unter ihrem Rekordhoch von 207,52 Dollar im November.
Wachstumsbremse 2026 im Blick
Die Kehrseite des rasanten Wachstums: Die Messlatte für die kommenden Quartale liegt sehr hoch. Ein Umsatzplus von 63 % im dritten Quartal macht die Vergleichsbasis für 2026 anspruchsvoll. Analysten rechnen damit, dass sich das Wachstum in Richtung niedriger zweistelliger Raten normalisieren könnte, wenn der erste KI‑Schub nachlässt.
Entscheidend wird der nächste Quartalsbericht Anfang Februar 2026 (geplant für den 2. Februar). Dann zeigt sich, ob Palantir das aktuelle Momentum bei Regierungsgeschäften, kommerziellen Kunden und Infrastrukturprojekten bestätigen kann – und ob diese Entwicklung ausreicht, um die derzeitigen Bewertungsniveaus zu rechtfertigen.
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