Palantir rückt mit einem großen Auftrag der US-Marine noch tiefer ins Zentrum der amerikanischen Verteidigungsstrategie. Der Daten-Spezialist soll mit seiner Software „ShipOS“ die chronisch überlastete U-Boot-Produktion effizienter machen – mit bereits messbaren Effekten aus Pilotprojekten. Im Kern geht es um ein Thema, das Investoren derzeit besonders reizt: Wie viel zusätzlichen Wachstumsschub kann Palantir aus staatlichen KI- und Softwarebudgets ziehen?

ShipOS: Effizienzsprung in der U-Boot-Fertigung

Auslöser der jüngsten Aufmerksamkeit ist ein neuer Vertrag der US Navy mit einem Volumen von bis zu 448 Millionen Dollar. Palantir liefert sein Betriebssystem „ShipOS“, das die Prozesse in der sogenannten Maritime Industrial Base (MIB) optimieren soll – also im industriellen Rückgrat der amerikanischen Marinewerften und Zulieferer.

Im Fokus stehen langjährige Engpässe in der Lieferkette, die die Produktion von U-Booten der Virginia- und Columbia-Klasse verzögern. Pilotprojekte zeigen, wie stark die Eingriffe ausfallen können:

  • Bei General Dynamics Electric Boat sank der Aufwand für die U-Boot-Planung von rund 160 manuellen Arbeitsstunden auf unter zehn Minuten.
  • In der Portsmouth Naval Shipyard schrumpfte die Materialprüfung von mehreren Wochen auf weniger als eine Stunde.

Diese Größenordnungen deuten darauf hin, dass es nicht um kleine Prozessverbesserungen geht, sondern um eine deutlich höhere Taktzahl bei den industriellen Abläufen.

Klar definierter Rollout – und Burggraben für die Konkurrenz

Der Vertrag ist ungewöhnlich präzise gefasst. Statt einer vagen „Digitalisierungsinitiative“ ist klar festgelegt, wer zum Start an Bord ist:

  • Zwei große Werften
  • Drei öffentliche Marinewerften
  • 100 kritische Zulieferer

Dieses Netzwerk soll in einer gemeinsamen Datenumgebung arbeiten. ShipOS verbindet Werften und Lieferanten, gibt der Navy in Echtzeit Einblick in Materialverfügbarkeit, Produktionsrisiken und Engpässe und macht die Abläufe transparenter.

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Für Palantir ist das strategisch heikel – im positiven Sinne. Wer einmal tief in die Kernprozesse einer sicherheitskritischen Infrastruktur eingebettet ist, schafft hohe Wechselkosten. Genau das dürfte den Wettbewerb im Bereich U-Boot-Fertigung auf Distanz halten, zumal es um nukleare Systeme geht, bei denen Stabilität und Nachvollziehbarkeit entscheidend sind.

Marktreaktion und Einordnung für die Aktie

An der Börse wird nicht nur die mögliche Spitze des Auftragsvolumens honoriert, sondern auch die politische Signalwirkung: An der offiziellen Ankündigung nahmen sowohl Marineminister John Phelan als auch Palantir-Chef Alex Karp teil – ein Hinweis darauf, welche Priorität das Pentagon dem Projekt einräumt.

Die Aktie zeigt sich nach Bekanntwerden des Deals robust. Auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Kursplus von rund 129 Prozent zu Buche, seit Jahresbeginn sind es gut 116 Prozent. Gleichzeitig liegt der Kurs knapp 12 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch, während ein RSI von knapp 79 auf einen bereits angespannten Bewertungszustand hindeutet.

Inhaltlich fügt sich der Auftrag nahtlos in einen breiteren Trend: Ein wachsender Anteil der Verteidigungsausgaben fließt nicht mehr in zusätzliche Hardware, sondern in Software und KI-gestützte Effizienzsteigerungen. Für Palantir stärkt das die These, dass staatliche Kunden als verlässliche Wachstumssäule dienen können.

Langfristige Bedeutung für Palantir

Strategisch ist der Fokus auf die Maritime Industrial Base ein wichtiger Baustein. Die US-Regierung arbeitet daran, die heimische Schiffbaukapazität auszubauen, um die maritime Überlegenheit zu sichern und Lieferketten robuster zu machen. Wer in dieser Phase zum Standardbetriebssystem der U-Boot-Produktion wird, sichert sich potenziell jahrelange Folgeerlöse.

Denn die Software greift nicht nur in der Bauphase: Laufende Instandhaltung, Nachrüstung und Modernisierung von U-Booten bieten zusätzliche Ansatzpunkte für Datenanalysen und Optimierung. Wenn sich die in den Pilotprojekten erzielten Effizienzgewinne – Reduktion von Wochen auf Stunden, von Hunderten Stunden auf Minuten – über das Netzwerk von 100 Zulieferern hinweg bestätigen, wird es für andere Anbieter schwer, ein vergleichbares Kosten-Nutzen-Profil zu liefern.

Für die kommenden Quartale rückt damit vor allem die Umsetzung in den Vordergrund. Entscheidend wird sein, ob Palantir die versprochenen Produktivitätsgewinne im laufenden Betrieb flächendeckend nachweisen kann – dann dürfte der aktuelle Navy-Vertrag eher als Ausgangspunkt für weitere Projekte in der Flotte und bei anderen Teilstreitkräften dienen als als einmaliger Sondereffekt.

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