Der Datenriese Palantir steht vor einem entscheidenden Moment. Nach einer spektakulären Kursrally – die Aktie hat sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt – müssen heute nach Börsenschluss die Quartalszahlen liefern. Doch angesichts extremer Bewertungen ist die Messlatte hoch: Perfekte Ergebnisse sind bereits eingepreist. Kann das Unternehmen die hohen Erwartungen erfüllen?

Quartalszahlen als Lackmustest

Die Wall Street erwartet für das zweite Quartal Umsätze von rund 940 Millionen Dollar – ein Anstieg von etwa 40 Prozent im Jahresvergleich. Beim bereinigten Gewinn je Aktie rechnen Analysten mit 0,14 Dollar, was einem Wachstum von über 50 Prozent entsprechen würde.

Das Problem: Bei der aktuellen Bewertung könnte selbst das Erreichen dieser ambitionierten Ziele nicht ausreichen. Die Aktie wird mit dem über 120-Fachen des Umsatzes und mehr als dem 265-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt – eine Bewertung, die Jahre perfekten Wachstums voraussetzt.

Milliarden-Vertrag mit US-Militär

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Rückenwind kommt aus Washington: Palantir sicherte sich kürzlich einen Rahmenvertrag mit der US-Armee, der über die nächste Dekade bis zu 10 Milliarden Dollar schwer werden könnte. Das Abkommen bündelt 75 separate Software-Verträge und zementiert Palantirs Position im US-Verteidigungsministerium.

Dieser Deal unterstreicht eine wichtige Entwicklung: Das Regierungsgeschäft bleibt der dominierende Wachstumstreiber. Während die US-Geschäfte florieren – im ersten Quartal explodierten die kommerziellen US-Umsätze um 71 Prozent –, schwächelt die internationale Expansion. Außerhalb der USA ging das kommerzielle Geschäft sogar zurück.

Bewertung am Limit

Die zentrale Frage bleibt die Bewertung. Mit ihrer extremen Prämie hat die Aktie bereits Jahre schnellen Wachstums vorweggenommen. Die heutigen Zahlen werden zeigen, ob diese optimistische Sichtweise gerechtfertigt ist – oder ob Palantir unter dem Gewicht der eigenen Erwartungen zu kämpfen hat.

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