Der KI-Software-Riese Palantir steckt in einem paradoxen Dilemma: Während das Unternehmen einen Mega-Deal nach dem anderen an Land zieht, scheinen die eigenen Bosse ihr Vertrauen in die eigene Aktie verloren zu haben. CEO Alex Karp und weitere Insider verkauften in den letzten drei Monaten Aktien im Wert von 186 Millionen Dollar – ohne auch nur eine einzige Aktie zurückzukaufen. Zeitgleich warnen Analysten vor "blinkenden Warnsignalen" bei der Bewertung. Was ist da los?

Militär-Millionen gegen Bewertungs-Irrsinn

Operativ läuft es bei Palantir rund: Ein neuer Vertrag mit dem britischen Verteidigungsministerium über 750 Millionen Pfund für fünf Jahre steht kurz vor der Unterzeichnung. Großbritannien macht bereits rund 10 Prozent des Gesamtumsatzes aus, und CEO Karp sieht das Königreich als "Brücke nach Europa" – trotz eines insgesamt "stagnierenden" Wachstumsumfelds auf dem Kontinent.

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Doch die Börse schaut nicht nur auf Auftragsbücher. Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 106 und einem Forward-KGV von über 224 ist Palantir extrem teuer bewertet. Der Vergleich mit KI-Platzhirsch Nvidia macht das Ausmaß deutlich:

  • Palantir: +63% Umsatzwachstum, Forward-KGV 224
  • Nvidia: +62% Umsatzwachstum, Forward-KGV 39

Trotz nahezu identischer Wachstumsraten zahlen Anleger für Palantir also ein Vielfaches.

Die Flucht der Insider

Was Investoren nervös macht: Während institutionelle Anleger wie Vanguard (+3,6%) ihre Positionen aufstocken, dreht sich die Verkaufsspirale bei Insidern weiter. In den vergangenen 90 Tagen veräußerten Führungskräfte – darunter CEO Karp und Shyam Sankar – rund 1,15 Millionen Aktien. Käufe am freien Markt? Fehlanzeige. Null in den letzten sechs Monaten.

Die Aktie hat seit ihrem Rekordhoch von 207,52 Dollar Anfang November rund 20 Prozent verloren – der schlechteste Monat seit 2023. Dabei steht die Geschäftsentwicklung nicht infrage: Das Q3-Ergebnis mit 1,18 Milliarden Dollar Umsatz (+63% im Jahresvergleich) übertraf die Erwartungen deutlich.

Trump-Fantasie trifft auf Realitäts-Check

Palantir profitiert weiterhin von der "Trump-Trade"-Spekulation. Das geplante US-Verteidigungsprojekt "Golden Dome" könnte dem Unternehmen neue Milliarden-Aufträge bescheren. Doch die Konkurrenz durch etablierte Rüstungsriesen wie Lockheed Martin bleibt hart.

Rund 80 Prozent der Analysten raten aktuell zu "Halten" oder "Verkaufen". Das mittlere Kursziel liegt bei etwa 190 Dollar – knapp 13 Prozent über dem aktuellen Niveau. Die entscheidende Frage lautet: Kann die 160-Dollar-Marke als Unterstützung halten?

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die fundamentale Stärke (UK-Vertrag, US-Rüstungsaufträge) die Bewertungssorgen übertönen kann – oder ob die Insider mit ihrer Verkaufswelle den richtigen Riecher hatten.

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