Palantir Aktie: Absturz nach Rekordhoch?

Die KI-Euphorie bei Palantir scheint jäh zu Ende - gerade noch auf Rekordjagd, jetzt im freien Fall. Nach den spektakulären Quartalszahlen vom 3. November rauschte die Aktie bereits über 11 Prozent von ihrem Allzeithoch nach unten. Doch was treibt den rasanten Absturz des einstigen Marktlieblings wirklich an?

Spekulationsblase platzt

Die jüngste Talfahrt begann unmittelbar nach dem Erreichen des Rekordhochs von über 207 Dollar. Die anfängliche Begeisterung über die Quartalszahlen wich schnell einer Welle der Gewinnmitnahmen. Seit dem Quartalshöhepunkt haben Anleger massiv verkauft, was die Aktie in einen klaren Abwärtstrend zwang.

Die Zahlen selbst waren eigentlich beeindruckend:
* Umsatzwachstum von 63% auf 1,18 Milliarden Dollar
* US-Commercial-Umsatz explodierte um 121%
* Kundenbindungsrate von sensationellen 134%

Doch selbst diese Wachstumsraten reichen offenbar nicht aus, um die extrem hohen Bewertungserwartungen zu rechtfertigen.

Burry wetzt die Messer

Zusätzlichen Druck erzeugt ein prominenter Kritiker: Michael Burry, berühmt durch seinen "Big Short" während der Finanzkrise, hat mit seinem Scion Asset Management eine substantiale Put-Position gegen Palantir aufgebaut. Diese Wette gegen den KI-Spezialisten signalisiert dem Markt, dass einflussreiche Investoren die Aktie für massiv überbewertet halten.

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 185 bis 204 erscheint selbst bei starkem Wachstum extrem ambitioniert. Diese Bewertung setzt praktisch perfekte Ergebnisse und anhaltendes Höchstwachstum voraus - ohne jeglichen Spielraum für Enttäuschungen.

Game Over für die KI-Story?

Die entscheidende Frage bleibt: Handelt es sich bei der aktuellen Korrektur um eine gesunde Konsolidierung nach dem Höhenflug - oder steht Palantir vor einem nachhaltigen Trendwechsel? Während die operativen Zahlen weiterhin stark sind, könnte die Bewertungsdebatte den Aktienkurs noch länger belasten.

Die nächsten Handelstage werden zeigen, ob die Bullen die Kontrolle zurückerlangen können oder ob die Bären weiter das Zepter in der Hand behalten.