Monatelang zitterten Anleger vor einem endgültigen Aus des US-Geschäfts. Die Trump-Regierung hatte das prestigeträchtige „Revolution Wind“-Projekt massiv unter Druck gesetzt, die Aktie kannte nur eine Richtung: abwärts. Doch nun ist eine entscheidende Frist verstrichen, ohne dass Washington reagierte. Ist das der lang ersehnte Wendepunkt für den dänischen Windkraft-Riesen?

Im toten Winkel der Politik

Die wichtigste Nachricht erreichte die Märkte spät am Dienstag: Die US-Bundesregierung ließ die Frist verstreichen, um gegen eine einstweilige Verfügung zum Projekt „Revolution Wind“ Berufung einzulegen. Im Klartext bedeutet dies, dass der im August verhängte Baustopp, der mit nationalen Sicherheitsbedenken begründet wurde, faktisch vom Tisch ist.

Für Orsted ist das mehr als nur ein juristischer Sieg. Das 704-Megawatt-Projekt vor der Küste von Rhode Island ist bereits zu rund 85 Prozent fertiggestellt. Ein dauerhafter Stopp wäre einer finanziellen Katastrophe gleichgekommen. Dass die Trump-Administration das Gerichtsurteil vom September nun unwidersprochen hinnimmt, werten Marktbeobachter als stillschweigende Kapitulation in diesem speziellen Fall. Der Weg zur Fertigstellung ist damit frei.

Harte Einschnitte in der Heimat

Doch während in Übersee die Sektkorken knallen dürften, herrscht in der dänischen Zentrale Katerstimmung. Fast zeitgleich bestätigte das Management am Dienstag die Entlassung von 191 Mitarbeitern am Heimatstandort.

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Diese Maßnahme ist Teil eines globalen Sparprogramms, dem insgesamt 500 Stellen zum Opfer fallen. Die Botschaft ist klar: Die Zeiten von "Wachstum um jeden Preis" sind vorbei. In einem Umfeld hoher Zinsen und anhaltender Lieferkettenprobleme ist finanzielle Disziplin das Gebot der Stunde.

Die aktuelle Lage bei Orsted in der Übersicht:
* Kursreaktion: Die Börse honoriert die gesunkene Unsicherheit, europäische Handelsplätze verzeichneten ein Plus von rund 2,7 Prozent.
* Operativer Fortschritt: In Taiwan konnte die Vormontage der Turbinen für die Windparks Greater Changhua 2b und 4a erfolgreich abgeschlossen werden.
* Strategische Spekulationen: Gerüchte über eine mögliche Konsolidierung im Sektor halten sich hartnäckig, konkrete Angebote liegen jedoch nicht vor.

Bodenbildung voraus?

Das Verstreichen der Berufungsfrist ist ein massives "De-Risking-Event". Der politische Risikoabschlag, der die Bewertung seit August drückte, verliert seine Berechtigung. Orsted hat bewiesen, dass es seine Investitionen auch gegen politischen Gegenwind verteidigen kann.

Investoren sollten nun den Fokus auf die zweite Jahreshälfte 2026 richten – den geplanten Fertigstellungstermin für Revolution Wind. Das technische Setup deutet auf eine mögliche Bodenbildung hin, solange keine neuen Störfeuer aus Washington kommen. Jetzt muss das Management im vierten Quartal beweisen, dass der Spagat zwischen Sparen und strategischem Wachstum gelingt.

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