Die OMV Petrom hat sich mit dem rumänischen Staat auf eine Lizenzverlängerung bis 2043 geeinigt – und zahlt dafür einen hohen Preis. Während die langfristige Planungssicherheit für das strategisch wichtige Schwarzmeer-Projekt Neptun Deep nun steht, belasten Einmalkosten von 600 Millionen Euro und eine deutliche Abgabenerhöhung die Bilanz. Gleichzeitig startet der Konzern eine neue Explorationsoffensive.

Die wichtigsten Fakten:
- Produktionslizenzen für Onshore-Förderung um 15 Jahre verlängert
- 600 Millionen Euro Kosten für Altlasten-Beseitigung
- Royalties für Gasförderung steigen um 40 Prozent
- Neue Explorationsbohrung "Anaconda-1" mit 90 Millionen Euro Budget
- Kraftwerk Brazi nach Notabschaltung wieder am Netz

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Teurer Kompromiss für langfristige Sicherheit

Die Einigung zwischen OMV Petrom und Bukarest beendet jahrelange Unsicherheit. Die rumänische Tochter erhält nicht nur verlängerte Produktionslizenzen bis 2043, sondern auch zwei zusätzliche Jahre für die Exploration im Neptun-Deep-Projekt. Diese Planungssicherheit verschafft dem Konzern Luft für das prestigeträchtige Tiefseevorhaben im Schwarzen Meer, dessen erste Gasförderung für 2027 geplant ist.

Die Kehrseite: OMV Petrom übernimmt die Umweltkosten für die Schließung stillgelegter Bohrlöcher. Die Belastung von 600 Millionen Euro trifft das operative Ergebnis empfindlich. Hinzu kommt die kräftige Erhöhung der Abgaben für die Onshore-Gasförderung um 40 Prozent. Diese strukturelle Mehrbelastung wird die Margen dauerhaft schmälern.

Die Aktie zeigte sich am Freitagvormittag mit einem Minus von 0,2 Prozent bei 47,75 Euro wenig bewegt. Offenbar hatte der Markt die Kosten bereits antizipiert und gewichtet die Beseitigung des politischen Risikos höher.

Schwarzmeer-Offensive mit "Anaconda-1"

Um die Reservenbasis trotz höherer Kosten attraktiv zu halten, setzt OMV Petrom auf Expansion. Unmittelbar nach Abschluss der Entwicklungsbohrungen bei Neptun Deep soll die neue Explorationsbohrung "Anaconda-1" starten. Das Zielgebiet liegt etwa 200 Kilometer vor der Küste von Constanta in 1.500 Metern Wassertiefe. Die Bohrung wird bis zu 3.800 Meter tief reichen.

Mit einem Budget von bis zu 90 Millionen Euro unterstreicht der Konzern seinen Willen, das Potenzial im Schwarzen Meer maximal auszuschöpfen. Die Investition zeigt: Die OMV sieht die Region trotz gestiegener Kosten als Wachstumstreiber.

Kraftwerk-Betrieb wieder gesichert

Entlastung kam von operativer Seite: Das 860-Megawatt-Gaskraftwerk Brazi ist nach einer Notabschaltung Anfang Dezember wieder in Betrieb. Wasserqualitätsprobleme am Paltinu-Staudamm hatten die Anlage außer Gefecht gesetzt. Ein längerer Ausfall während der winterlichen Hochsaison hätte teure Stromzukäufe erforderlich gemacht und das Quartalsergebnis belastet.

Gemischte Bilanz mit klarem Ausblick

Rumänien bleibt für die OMV der wichtigste Auslandsmarkt. Die Lizenzverlängerung bis 2043 schafft Rechtssicherheit und ebnet den Weg für Neptun Deep. Die einmaligen Belastungen von 600 Millionen Euro sind verkraftbar, die dauerhaft höheren Abgaben werden jedoch auf die Profitabilität drücken.

Das erste Gas aus Neptun Deep bleibt der zentrale Kurstreiber für die kommenden Jahre. Bis der Markt die Auswirkungen der höheren Abgaben vollständig eingepreist hat, dürfte die Aktie seitwärts tendieren. Charttechnisch bildet der Bereich um 47 Euro eine wichtige Unterstützungszone.

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